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Kategorie: Toyota

Klassik: Toyota Corona – Wie der Corona die Welt eroberte

Das Corona-Virus hält die Welt hoffentlich nicht mehr lange in Atem, die elf Toyota-Corona-Baureihen von 1957 bis 2001 überdauerten jedoch mehr als vier Jahrzehnte.

Im schwer gezeichneten Japan der Nachkriegszeit fristete die PKW-Herstellung einen Dornröschenschlaf. Die Autofabriken konzentrierten sich auf die dringend notwendige Laster-Produktion, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
Die „Toyota Motor Company Ltd“, 1937 als Zweigbetrieb des weltweit erfolgreichen Webstuhlproduzenten „Toyoda“ gegründet, wollte am heiß umkämpften heimischen Taximarkt mitmischen, den der Konkurrent Datsun nahezu monopolistisch beherrschte. Sowie einen günstigen Kleinwagen für den Durchschnittsjapaner anbieten, der lediglich vom elektrischen Kühlschrank, der Waschmaschine und dem Staubsauger träumte.

Corona-Bastelstunde

Hastig entwickelte man 1957 einen erstmals selbstragenden Viertürer. Zusammengebastelt aus dem vorhandenen Teilefundus. „Corona“ wurde der Neue genannt. Nach dem perlmuttfärbigen Lichtring, der die Sonne umschließt.
Als „Lichtgestalt“ erwies sich das Modell T10 aber nicht. Die verwindungsfreudige Karosse krächzte und ächzte an jedem Eck und End, bei Regen war man Badewannenkapitän. Das Fahrwerk schluckte keine, noch so sanfte, Bodenunebenheit, der kernige Motorsound des 1000er Vierzylinders aus einem Kleinlaster, spielte „Heavy Metal“ zu jeder Tageszeit. So konnte man Datsuns Bluebird nicht Paroli bieten. Und schon gar nicht auf den verwöhnten Exportmärkten punkten.

Der „Million-Seller“

Dieser Durchbruch gelang Toyota erst mit der dritten Corona-Generation T40, die im September 1964 im neuen Motomachi-Werk vom Band lief. In der westlichen Welt war der neue Corona wegen seiner schrägen Schnauze unter der Bezeichnung „shovel nose“ (Schaufelnase) besser bekannt. Er zeigte sich nun rundum vergrößert, sodass auch normalwüchsige Europäer bequem Platz finden konnten. War preislich günstig und komplett ausgestattet. Bei der Technik riskierte Toyota keine Experimente. Als erstes japanisches „Million-Seller-Modell“ seit seiner Markteinführung im Jahre 1957. 1970 waren es schon 2,5, Mitte 1973 über 4 Millionen Coronas.

Corona in Österreich

Nach Mazda im Jahre 1969, gab es, dank Ex-NSU-Importeur Ernst Frey, ab 1971 auch die Marke Toyota in Österreich zu kaufen. Neben dem kleinen Corolla und dem großen Crown, auch den Corona Mark II, der bei seiner Markteinführung banal auf „Toyota 1700“ umgetauft wurde. Der komplett ausgestattete Viertürer mit 95 PS kostete 67.900 österreichische Schilling. Etwa gleich viel wie ein 1600er Knudsen-Taunus, Opel Ascona oder VW 1600.

Prolongierte Erfolgsstory

Dank des erfolgreichen Mittelklassemodells war Toyota 1973 mit 2,3 Millionen produzierten Wagen hinter General Motor und Ford zum drittgrößten Hersteller der Welt aufgestiegen. Die Coronas kamen bei sparsamen Jungpensionisten und konservativen Familienvätern äußerst gut an. Die einfache Technik und langweilige Linienführung geriet zum Markenzeichen dieser Toyota-Baureihe mit seiner sehr treuen Käufergruppe. Wie sehr man sich um diese bemühte, zeigt allein der Modellwechsel von 1982 (7. und 8. Generation). Während alle anderen Hersteller schon längst dem Frontantrieb vertrauten, brachte Toyota zusätzlich zum neuen Vorderradler die Opa-mit-Hut-Version mit dem anachronistischen Hinterradantrieb auf den Markt. Dass das Konzept stimmte, zeigten die Verkaufszahlen. Im Mai 1990 feierte man das Jubiläum des 10.000.000sten verkauften Toyota Corona!

Unscheinbares Ende

Ab 1992 wurde die mittlerweile zehnte Generation des Corona auch im neu errichteten britischen Werk in Bumaston, nahe Derby, gebaut. In Europa hieß er Carina E, war in allen Dimensionen gewachsen, und prahlte mit dem größten Kofferraum seiner Klasse. Vier Jahre später präsentierte Toyota die letzte Corona-Baureihe, die bis 2001 am Markt blieb. Dann verschwand der Name „Corona“ nach 44 erfolgreichen Jahren aus den Produktionsbüchern. Ein unscheinbares Modell, das Toyota vom kleinen nationalen Player zur automobilen Weltmacht emporsteigen ließ.

Test: Toyota Corolla TS Royal

Die neue Generation läuft nicht nur wieder unter dem gerade von der Zunge fließenden Namen, sondern distanziert sich emotional richtig vom braven Alltagsnutzfahrzeug.

Den Namen des meistverkauften Autos zu ändern, war wohl kaum eine gute Idee. In Europa war der Corolla jedoch nie die vorrangige Golf-Alternative, so versuchte man es bei den letzten beiden Generationen mit dem Namen Auris. An der Technik lag es kaum, so kennt ein Toyota-Fahrer eine Werkstatt praktisch nur vom Ölwechsel. Die Proportionen sind sauber, das Design ist scharf geschnitten, die Scheinwerfer und Heckleuchten angespitzt, mit optionaler Zweifarbenlackierung modisch vorne dabei.

Platz da
Wie schon C-HR und Prius basiert der Kompakte auf der flexiblen TNGA-Plattform. Das europäische Phänomen Diesel lassen die Japaner gekonnt hinter sich und verfolgen klar ihre Hybridstrategie. Der Topmotor mit zwei Litern Hubraum und 152 PS gelangt dank 109 PS Elektrounterstützung auf 180 PS Systemleistung und stellt sich unserem Test. Der aufgeräumte Innenraum wird von großen Flächen und dem Bedienmonitor geprägt. Klavierlack dokumentiert die Fingerabdrücke aller Insassen. Man sitzt nun etwas tiefer, Platz gibt es vorne reichlich. Die Sitze sind vor allem gemütlich. Die beliebteste Variante, der Kombi TS, bietet hinten etwas mehr Kopffreiheit als der Fünftürer und obendrein ein üppiges Ladevolumen von 581 Litern. Mit umgeklappten Rück-sitzen wächst dieses auf 1.591 Liter und es entsteht eine völlig ebene Ladefläche. Die Nickel-Metall-Batterie versteckt sich unter der Rückbank.

Streicheleinheiten
Zwar wirken die 10 Sekunden auf 100 nicht so gemütlich wie befürchtet, dennoch dominiert die Komfortseite deutlich. Vor allem die Dämmung ist besser. CVT-Getriebe und Motor weisen mit unangenehmer Geräuschkulisse dennoch darauf hin, wenn es mit Dynamik und Drehzahl zu weit geht. Rein elektrisch fahren lässt sich nur kurz. Wer manuell in den EV-Modus wechselt, muss das Pedal streicheln, sonst meldet sich der Benziner zurück. Unterm Strich pendelt sich der Verbrauch bei etwa 5,8 Litern ein.

Der günstigste Hybrid startet bei 32.790 Euro. Der kleinere 1,8er-Hybrid fährt ab 27.090 Euro vom Händlerhof. Wer ohne Hybrid auskommen will, findet für 22.290 Euro die 1,2 Liter kleine Basis. 3 bzw. 5 Jahre Garantie für 578 Euro Aufpreis sind auch eine Ansage.

TECHNISCHE DATEN Toyota Corolla 2.0 HSD TS Style

  • Motor Reihen-Vierzylinder, DOHC 16 V, VVT-i, E-Motor
  • Hubraum 1.987 ccm
  • Leistung 112 kW/152 PS bei 6.000 U/Min. (Verbrenner); 80 kW/109 PS (Elektromotor)
  • Sytemleistung 132 kW/180 PS
  • Drehmoment 190 Nm bei 4.400 U/Min. (Verbrenner); 202 Nm (Elektromotor)
  • Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
  • 0–100 km/h 10,0 Sekunden
  • Verbrauch (Werk) 3,9 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt) 5,8 l auf 100 km
  • CO2 89 g/km
  • Getriebe CVT-Automatik
  • Reifen 225/45 R 17
  • Kraftübertragung Vorderrad
  • Fahrwerk vorne McPherson Federbeine, hinten Doppelquerlenker
  • Bremsen Scheiben (vorne innenbelüftet), ABS, ESP
  • Leergewicht 1.560 kg
  • Tankinhalt 43 l
  • Preis 27.090 Euro
  • Preis des Testwagens 35.090 Euro
Fotos: Bernhard Reichel

Test: Toyota Land Cruiser

Mobilitätsgarantie

Kauft man sich ein Auto, geht man – wie bei vielen anderen mittelfristigen Beziehungen – meist Kompromisse ein …

Manchen fehlt es da an Luxus, an Platz, an Sitzplätzen. Oder sie können nur Asphalt, aber nicht Gelände. Beim großen Geländewagen von Toyota gibt es solche Kompromisse kaum. Mehr als fünf Personen mitnehmen? Kein Problem. Sitzen wie ein Präsident? Herzlich willkommen. „Hier ist bestimmt noch nie jemand gefahren“ – egal!
Erste Szene: Autobahn
Wir müssen zugeben: Das andere Ende der Welt war in unserem Test das Waldviertel. Aber für die meisten Wiener geht dort ja auch die Sonne unter. Der Land Cruiser lässt sich per Luftfederung höher, aber auch tieferstellen, was uns bei der Überfahrt in die Gegend von Waidhofen spürbar hilft – bei Dynamik, Komfort und Verbrauch. Der typische Leiterrahmen macht den „Land“ zum Cruiser. Die Lenkung bleibt indirekt und in ihrer Agilität bescheiden. Auf geteerten Wegen hat der große Kreuzer sich dennoch nie so gut gefahren wie in dieser Neuauflage.

Zweite Szene: Tankstelle
Den Land Cruiser gibt es bei uns ausschließlich als kernigen Selbstzünder mit 180 PS. Ausreichend fürs Waldviertel, aber womöglich nicht immer mit dem richtigen Druck auf der Kette, den es brauchen würde.
Als Zugfahrzeug mit ordentlicher Beladung an Bord wird der Dicke schnaufen. Schon jetzt zischen bei Vollgas-Etappen die Verbrauchswerte in zweistellige Höhen. Wenigstens passen knapp 90 Liter in den Behälter.
Dritte Szene: Forstweg
Mit der im Frühjahr gestarteten Neuauflage haben Spurhalte- und Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung, Kollisionsverhinderer, ein Abstandstempomat und elektrisch einklappbare Spiegel Einzug gehalten.
Dank Onlineanbindung kann das Navi den Fahrer zudem mit Echtzeit-Verkehrsinfo versorgen; im Wald ist das vielleicht weniger wichtig. Wem die Schalterbatterie für die Offroad-Technik zu kompliziert ist, der aktiviert einfach per Knopfdruck ein passendes Fahrprogramm. Die Crawl- Funktion lässt das 2,4-Tonnen-Schiff mit einer vorher eingestellten Geschwindigkeit über Hindernisse schleichen. Problemlos holpern wir übers kleine Hindernis. Später über größere Steine, aber noch lieber steil bergauf.
Vierte Szene: Bankomat
Der Innenraum wurde ordentlich aufgerüstet und beginnt je nach Budget bei „bequem“ und geht bis „luxuriös“. Ebenfalls erwähnenswert, und nicht zu übersehen: 1934 Liter fasst der XL-Kofferraum. Wer entsprechend viel investiert, kann außen wie innen weiter aufrüsten, mit elektrisch ausklappbarer dritter Sitzreihe, Untersetzungsgetriebe, Fernseher für die Rückbank, elektrischer Sperre hinten und neuem Kamerasystem, das sogar unters Auto filmt. Schlappe 35.000 Euro trennen das günstigste Dreitürer-Modell (Country) vom teuersten Fünftürer (President Automatik).

Für eine Fahrt ans Ende der Welt braucht es einen verlässlichen Geländegänger. Einen wie den Land Cruiser von Toyota.

TECHNISCHE DATEN
Toyota Land Cruiser

  • Motor
    Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    2.488 ccm
  • Leistung
    130 kW/177 PS bei 3.400 U/Min.
  • Drehmoment
    450 Nm bei 1.600-2.400 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    175 km/h
  • 0–100 km/h
    12,7 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    7,8 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    10,1 l auf 100 km
  • CO2
    207 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang-Automatik
  • Reifen
    265/55 R19
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Fahrwerk
    vorne Einzelrad, hinten Starrachse
  • Bremsen
    Scheiben, innenbelüftet, ABS, ESP
  • Leergewicht
    2.415 kg
  • Tankinhalt
    87 l
  • Preis
    82.400 Euro
  • Preis des Testwagens
    84.200 Euro

 
Fotos: Johann Vogl

Test: Toyota Yaris G-Tribute

Dienst-Leister

Viele Fragen: Was ist ein Gazoo? Weshalb so bunt? Ist auch dieser Yaris noch ein Yaris? Wir haben Antworten.

Den Namen merkt man sich: Gazoo Racing ist die Motorsport-Abteilung von Toyota. Rot, Weiß und Schwarz sind die Werksfarben. Hat sonst noch was abgefärbt? Primär ist der Yaris ein Yaris. Das bedeutet Praxis-Qualitäten und Robustheit. Nichts quietscht, knackt oder spaltet sich. Wilde Emotionen kommen da nicht auf, eher stille Zufriedenheit. Sportwagen ist er keiner. Und die schwarz-rote Sportbeklebung, die das Testmobil so einzigartig macht, zeigte leider Fluchttendenzen. Macht aber nix, haben wir doch seine Stärken liebgewonnen, zum Beispiel die Tauglichkeit für alle Zwecke in jeder Lebenslage. Das Innenleben ist in Sachen Features schlank. Da muss das TomTom selber angenoppt werden. An den vernünftig platzierten USB-Steckplatz in der Mittelkonsole hat Toyota gedacht. Groß ist der Vorteil bei der Parkplatzsuche, die Rückfahrkamera hilft sehr.

Gas‘ an, Gazoo!
Er ist uns ans Herz gewachsen. Ob er uns auch mag, zumal nach dem Deutschland-Ausflug? Mit 111 PS aus 1.500 Kubik ist man dort entweder beherzt oder automatischer Rechtsfahrer. Da muss die Maschine eindringlich gebeten werden. Denn geht der Schwung einmal verloren, sollten Fahrer und Fahrerin nicht schaltfaul sein. Die Schaltung ist am Fahrbetrieb das Allerbeste. Weil sie direkter kaum sein könnte: Kurze Wege, kurze Übersetzung. Auch wenn oben raus die 1,5 Liter Hubraum ein bisserl atemlos sind: Bei uns reicht es für Stadt, Land und vernünftig gefahrene Autobahn allemal. Und dann drei Unfälle in Serie: Ein Hase kreuzte unseren Heimweg, ein Stein beleidigte die Windschutzscheibe. Und weil sich der Werkstattbesuch auszahlen soll, parkte ein gar nicht so kleiner Klein-Lkw am hinteren Stoßfänger. Alles das hat der Yaris G-Tribute überstanden. Mit Kampfspuren, aber robust.

Toyotas Kleiner im betont sportlichen Look ist vielleicht ein Blender. Ein sehr sympathischer allerdings.

TECHNISCHE DATEN
Toyota Yaris G-Tribute

  • Motor
    Reihen-Vierzylinder, Direkteinspritzung
  • Hubraum
    1.496 ccm
  • Leistung
    82 kW/111 PS bei 6.000 U/Min.
  • Drehmoment
    136 Nm bei 4.400 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    175 km/h
  • 0–100 km/h
    11,0 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    4,8 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    6,3 l auf 100 km
  • CO2
    109 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang manuell
  • Reifen
    205/40 R17
  • Kraftübertragung
    Front
  • Bremsen
    Scheiben; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.045 kg
  • Tankinhalt
    42 l
  • Preis
    19.190 Euro

 
Fotos: Robert May

Einer der letzten Mohikaner: Toyota Land Cruiser

Smile!

Nach dem Technik-Update des Geländewagens macht Toyota mit einer Kosmetik-Kur weiter.

Bei aller Modernisierung setzt man nach wie vor auf das Leiterrahmen-Bauprinzip, die Starrachse hinten und die Zahnstangenlenkung. Beim Antrieb allerdings setzt man nicht mehr auf die Macht des Hubraums und die Zahl der Zylinder.
In Österreich wird überhaupt nur mehr ein 2,8 Liter großer Diesel angeboten, mit vier Zylindern und 177 PS, mit sechs Gängen manuell oder automatisch.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

An Bord ist stets permanenter Allradantrieb samt Geländeuntersetzung, je nach Version ergänzt durch ein Standard-, ein sperrbares oder ein elektronisch gesteuertes Differenzial.
Der Antriebsstrang ermöglicht eine höchst zulässige Anhängelast von maximal drei Tonnen. Teil der Überarbeitung war verbesserte Geräuschdammung.

Optik & Technik

Am Exterieur ist das Front-Design neu interpretiert, mit massiven Chrom-Streben auf dem Kühlergrill und, je nach Ausstattung und Karosserie, LED-Scheinwerfern. Serienmäßig sind die LED-Heckleuchten.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Innen setzte es feinere Materialien und ein neues Lenkrad. Dazu kommt ein erweitertes Optionen-Programm, etwa Sitzheizung im Fond (auf den Außenplätzen).
Technik: zu den elektronischen Fahrhelfern gehört jetzt auch Verkehrsschilderkennung und ein Fernlichtassistent. Optional ist eine 360-Grad-Kamera mit Bodensichtfunktion. Mehr Info liefert ein TFT-Display im Intreumenten-Cluster, ein achtzölliger Touchscreen sitzt auf der Mittelkonsole.
Foto: Toyota
Foto: Toyota

Größen: 4,4 Meter langer Dreitürer und 4,9 Meter langer Fünftürer mit bis zu sienben Sitzen (Radstand: 2,45 bzw. 2,79 Meter). Für Offroad-Passagen ist er mit 21,5 cm Bodenfreiheit (Dreitürer: 20,5 cm) gerüstet. Wasserwege können bis zu 70 cm tief sein.
Der Preis: ab 44.900 Euro für den Drei-, ab 46.400 Euro für den Fünftürer.
Foto: Toyota

So fährt der Kaiser: neuer Toyota Century

Wertstabil

Vier Zylinder weniger, ein E-Motor mehr für die nächsten 50 Jahre – das Flaggschiff der japanischen Auto-Industrie.

Wenn Sie einen zu Gesicht bekommen, sind Sie in Japan. Beim Toyota-Händler Ihres Vertrauens brauchen Sie sich nach einem Prospekt für den Century gar nicht erst zu erkundigen.
Luxus ohne Lexus, jetzt mit Hybrid statt V12: Der Dienstwagen des japanischen Kaisers ist auch in seiner neuen Auflage (erst der dritten in 50 Jahren Modellgeschichte, und der ersten neuen seit zwei Jahrzehnten) gewohnt konservativ. „Bling“ ist was für Neureiche und Yakuza.
Die Herrschaften vom Aufsichtsrat bevorzugen gemessene Zurückhaltung, aber bitte auch neueste Technik und natürlich allen denkbaren Komfort auf 5,4 Metern.

Foto: Toyota

„Luxus ohne Lexus“ war schon beim Vorgänger die Devise. Dessen markerschütternde Eleganz war keine Spur „retro“, weil nämlich direkt den 1960ern stammend und über die Jahrzehnte dezent aufgebügelt.
Von 1967 an entstanden nur knapp 10.000 Stück in Handarbeit. Unterm statuesken Blech schnurrte der einzige Serien-Zwölfzylinder Japans. Über Emission und Konsumation herrschte Diskretion.
Foto: Toyota

Der Neue kocht mit vier Häferln weniger, aber ebenso viel Hubraum, nämlich fünf Litern. Er greift auf den Hybridantrieb des Lexus LS 600h der vorigen Generation zurück. Der neueste Lexus LS bekommt keinen V8 mehr, damit ist der Century wieder der „Big Daddy“.
Die Systemleistung lag für den Lexus bei 327kW/445 PS, weniger werden’s hier auch nicht sein. Vergangenheit ist die Sechsgang-Automatik; Pflicht bei Toyotas Hybriden ist das CVT-Getriebe.
Foto: Toyota
Foto: Toyota

Beim Look lässt man zumindest ab der C-Säule eine gewisse Wertschätzung für’s britische Oberhaus durchschimmern; das Heck zitiert wiederum den Vorgänger.
Das Interieur verwöhnt nur auf Wunsch mit Leder; in Japan gilt Wollstoff als nobler. Und auch innen wird optisch eher tief- als hochgestapelt.
Features? Alle! Preis? Wer weiß! Ab Mitte 2018 wird er zu haben sein, aber nicht bei uns.

20 Jahre Zukunft: Toyota Prius

Der Hybrid

Vier Generationen, eine Story – vom Mauerblümchen zum Hoffnungsträger, oder: man muss nur lang genug durchhalten!

Der erste Kopf hinter dem Toyota Prius hieß Takeshi Uchiyamada, Er ist heute Vorsitzender des Aufsichtsrates der Toyota Motor Corporation. Ob er den Erfolg vorhergesehen hat? Einen langen Atem brauchte es jedenfalls, bis der Prius im Mainstream war. In Europa dauerte das länger als in Amerika.
Zwei Motoren, ein Ziel: das erste Großserien-Auto mit Hybridantrieb stand 1997 auf der Tokyo Motor Show.

Die modellgepflegte Version ab 2000 zuzelte 72 PS aus einem 1,5 Liter großen Vierzylinder und 42 PS aus dem Elektromotor. Der Strom wanderte durch einen Nickel-Metallhydrid-Akku.
Dieser erste Prius fiel mit seinen vier Türen und Stufenheck optisch herzig-bieder aus. Und er kam dann auch nach Europa. Erst ab 2003 war er dann endlich so, wie ihn seine Kundschaft bis heute schätzt.

Foto: Toyota
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Prius-förmig

Lebensphilosophie auf Rädern: seht her, liebe Nachbarn, ich bin verantwortungsvoll! Die Form wurde zum Teil der Marke. Da verzieh man dem gewachsenen Fünftürer manches Praxis-Manko.
Hinterbänkler mussten beim Platznehmen den Kopf einziehen. Generell war das Platzangebot eher auf japanische Verhältnisse zugeschnitten. Darauf beharrten die Prius-Entwickler noch eine ganze Weile.

Foto: Toyota

Auch der Stauraum war nicht der üppigste. Die geteilte Heckscheibe machte das Einparken spannend. Und freundliche Interieurs waren nicht Toyotas Stärke.
Fahrerlebnis von der milden Sorte: das hatte mit dem CT-Getriebe zu tun, und auch mit der Kraftentfaltung des 1,8 Liter großen Atkinson-Motors. Die Eckdaten des Antriebs standen damit fest.
Foto: Toyota
Foto: Toyota

City-Krieger

Prius Nummer 2 war dann immer häufiger auch als Taxi zu finden. Dort hat der Benzin-Elektriker den Ruf eines robusten Arbeitstiers; und Taxler sind nicht zumperlich.
Viele wechselten ab 2009 auf den dritten Prius. Er und sein Nachfolger durften sogar auf die Rennstrecke, aber nur in Japan.

By Morio - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20555575
By Morio – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20555575

Und ja, auch der ist ein Hybrid. Mehr Nutzwert bietet der Prius+ mit Minivan-Karosserie. Nach Europa kommt er mit Li-Ion-Akku in der Mittelkonsole.
Eine weitere Variante war der Prius Plug-in mit größerer elektrischer Reicheweite. Den gibt es auch in der aktuellen Version.

Zukunft heute

Seit 2016 auf dem Markt: Prius Nummer 4 traut sich optisch mehr als seine Vorgänger. In Sachen Look && Feel ist er ein gewaltiger Fortschritt.

Foto: Toyota
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Er bietet mehr und besser nutzbaren Stauraum, und überhaupt ein angenehmeres Fahrerlebnis. Fahrwerk und Kraftentfaltung geben sich „europäischer“.
Seine Zeit ist jetzt: Umweltzonen, City-Maut und klarerweise auch Dieselgate machen die zwei Motoren zu einem Konzept mit Wachstumspotential. Andere Marken ziehen nach, und das mit Erfolg. Aber der Hybrid heißt immer noch Prius.
Foto: Toyota

Toyota C-HR 1.8 Hybrid: Die Vernunft siegt

Ecken mit Kanten

Mit dem C-HR haben die Hybrid-Pioniere ein schnittiges SUV-Coupé im Programm – ist es auch so sportlich, wie es aussieht?

„Freiheit für die Designer“ war die Parole des Toyota-Bosses Akio Toyoda bei der Entwicklung. Fast niemand hat geglaubt, dass das futuristisch designte SUV-Konzept tatsächlich mit wenigen Veränderungen auf die Straße kommen würde. Die Optik des C-HR mit vielen Sicken und Kanten ist auf jeden Fall polarisierend. Beim unserem Test, in dem wir den Benzin-Hybrid genauer unter die Lupe nahmen, konzertierten wir uns eher auf die inneren Werte. Unter der Haube arbeiten der 1,8 Liter große Benziner mit 99 PS und ein E-Motor zusammen – das gleiche Antriebskonzept wie beim Prius.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Die Systemleistung ist mit 122 PS begrenzt. Im Stadtverkehr ist dies angenehm und leise, da durch das CVT-Getriebe auch die Schaltvorgänge wegfallen, was vor allem im Stop&Go-Verkehr eine Wohltat ist. Anders schaut die Sache am bei uns doch nicht immer flachen Land aus: Wenn beim Überholen oder in Bergaufpassagen die volle Leistung gefragt ist, schreit sich der Benziner bei maximaler Drehzahl die Seele aus dem Leib. Das bringt mitunter erstaunte Blicke beim Passieren des Vordermannes. Auch ein ruhiger Gasfuß schafft da wenig Abhilfe.
Foto: Toyota
Foto: Toyota

Der Hybridantrieb ist in Verbindung mit dem stufenlosen Getriebe auf sanftes Cruisen abgestimmt. Das Fahrwerk bietet bei allem Komfort durchaus Kurven-Agilität. Nur die Lenkung könnte ein wenig mehr Feedback bieten. Die exotische Außenhaut zeigt bei Autobahntempo ihre Nachteile: Vor allem Seitenwind macht sich im Innenraum akustisch bemerkbar.

Sanftes Sitzen

Im Fahrgastraum zeigt sich der C-HR geräumig und von der coupéhaft flach abfallenden Dachlinie nur bedingt eingeengt. Auf der Rückbank nimmt bequem Platz, wer zuvor die recht gut kaschierten äußeren Türgriffe gefunden hat, und wer die 1,80-Meter-Marke nicht allzu weit überschreitet. Durch die hohe Ladekante des 377 Liter fassenden Kofferraums ist ein Oberarmtraining inkludiert.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Der Innenraum ist modern gestaltet, die verwendeten Materialien machen auf den zweiten Blick aber einen eher billigen Eindruck. Keinen Tadel gibt es bei den Sitzen, doch Großgewachsene tun sich mit der Sitzposition schwer. Schuld daran ist tief angesetzte und nur begrenzt justierbare Lenksäule.
Foto: Toyota
Foto: Toyota

Nicht gespart hat man wie üblich bei den Sicherheits- und Assistenzsystemen – eine Aufzählung dieser würde den Rahmen sprengen. Ebenso umfangreich ist die Ausstattung schon in der handgeschalteten Basisversion mit 1,2l-Turbo-Benziner (115 PS), die ab 22.200 Euro zu haben ist.
Der Toyota C-HR ist im urbanen Verkehr ein äußerst bequemes Auto. Vor allem entspanntes „mitsegeln“ liegt dem SUV-Coupé. Nur das CVT-Getriebe schmälert den Fahrspaß.

Toyota C-HR 1,8 VVT-i Hybrid C-HIC
Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung; Elektromotor
Hubraum: 1.798 ccm
Leistung Benzinmotor: 72 kW/99 PS bei 5.200 U/Min.
Leistung E-Motor: 53 kW
Maximale Systemleistung: 90 kW/122 PS
Drehmoment Benzinmotor: 142 Nm bei 3.600 U/Min.
Drehmoment E-Motor: 163 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
0-100 km/h: 11,0 Sekunden
Verbrauch (Werk): 3,9 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 5,2 l auf 100 km
CO2: 87 g/km
Getriebe: CVT
Reifen: 225/50 R18
Kraftübertragung: Vorderrad
Fahrwerk: vorne McPherson, hinten Mehrlenker
Bremsen: Scheiben, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.380 kg
Tankinhalt: 43 l
Preis: 27.600 Euro
Preis des Testwagens: 33.520 Euro
 
 
 

Toyota Yaris: Figur- & Technik-Politur

Gewitzter Zwerg

Toyota spendierte dem Yaris ein Facelift. Ausgetauscht wurde ein Benziner. In Österreich passé ist der Diesel. Dafür kommt ein Kraftmeier mit 210 PS.

Wenn man Vitz heißt wird man im deutschsprachigen Raum möglicherweise nicht ganz ernst genommen. Deshalb verpasste Toyota seinem Kleinwagenmodell den – konstruierten – Namen Yaris für den Markt auf dem Alten Kontinent. Mit noch einem gutem Grund: Der japanische Kleine ist eigentlich ein Europäer.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Er wird in Belgien (weiter)entwickelt und in Frankreich designt, wo er mit aus Polen angelieferten Aggregaten auch produziert wird. Zwar hätten die Franzosen mit seiner Typenbezeichnung weniger ein Problem, immerhin gibt es im Nahbereich von Paris den Ort St. Witz, doch soll der mittlerweile auf fast vier Meter gewachsene Stadt-Zwerg global gewitzt auftreten.

Dynamisierung

Das tat er in seiner ersten Generation optisch nicht unbedingt. Zwar vernünftig, weil sparsam und geräumig, aber reichlich unauffällig. Das hat sich beim Nachfolger um ein Alzerl geändert, er wirkte aber immer noch recht verhalten. Das Design wurde schließlich beim Modellwechsel von 2014 deutlich geschärft.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Jetzt folgte, im Zuge eines Updates, mit einer Reihe wirkungsvoller Design-Kniffe – im Fahrwasser des neuen C-HR – außen wie innen eine weitere Dynamisierung. Am Exterieur vermittelt der tief sitzende Kühlergrill optische Breite, im Interieur ergänzt ein TFT-Display die Instrumentierung, die Materialien sind wertiger, die Individualisierungsmöglichkeiten farblich sowie ausstattungsseitig erweitert.

Aktualisierung

Das alles ging Hand in Hand mit einer Detail-Aktualisierung technischer Natur. Es betrifft vor allem die Geräuschdämmung und die Fahr-Dynamik, reicht von einer Nachjustierung der Aufhängungen, der Federung und der Lenkung bis zu den aktuellen Kapiteln Infotainment, Assistenz- sowie Sicherheitssysteme. Damit wirkt der kleine Euro-Japaner um ein Eck erwachsener, was sich auch im Mitgift-Offert ausdrückt, LED-Licht zum Beispiel ist jetzt als Option orderbar.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Ein wesentlicher Faktor der Gewitztheit des Yaris ist seine Verbrauchsgenügsamkeit. Auch steht er mit dem Hybrid-Antriebsoffert derzeit in seinem Segment alleine da. Das hat Toyota beibehalten, mit der gewohnten 1,5-Liter-Benziner-Elektriker-Kooperation, die 100 PS generiert (und nach wie vor mit dem zum Heulen neigenden Planetengetriebe kombiniert ist). Auch der 1,0-Liter-Dreiyzlinder-Otto mit 69 PS bleibt im Programm.

Austausch

Ausgetauscht wurde der Vierzylinder: An die Stelle des bisherigen 1,33-Liter tritt ein 1,5-Liter mit 111 PS (und 136 Nm). Der entwickelt passablen Vortriebswillen, ist aber nicht aufs Gewinnen von Ampelstarts ausgelegt. Der Lohn dafür ist eine Normverbrauchsangabe von 4,6 bis 5,0 Liter pro hundert Kilometer, wenn mit sechsgängigem Schaltgetriebe zusammengespannt. Wenn mit CVT-Getriebe kombiniert stehen im technischen Datenblatt 4,2 bis 4,8 Liter.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Nach einer gut 100-Kilometer-Runde von Leiden, nahe Amsterdam, bis Zandvoort und wieder retour erscheinen diese Angaben glaubwürdig. Es waren aber keine Hügel oder gar Gebirge zu erklimmen, auch sind die Verkehrswege in den Niederlanden mit fixen und mobilen Radarblitzanlagen dicht gespickt. Kurven sind rar, als Ersatz können die unzähligen Kreisverkehre herhalten, und die Probe aufs gelungene Fahrwerksoptimierungs-Exempel lieferten die ebenso zahllosen Bremsschwellen.

Abschluss & Neustart

Geschlossen wird in Österreich für den Yaris das Kapitel Diesel. Der 1,4-Liter-Selbstzünder ist nicht mehr im Import-Programm. Eröffnet wird dafür eine neue Option auf Hochleistung: Gegen Ende dieses, zu Beginn des nächsten Jahres folgt mit dem GRMN eine Baureihen-Erweiterung um ein Sport-Derivat mit optischen und technischen Details des Rallye-Yaris. Hinter dem grimmigen Kürzel steckt „Gazoo Racing Masters of Nürburgring“. Untermauert ist die Wettbewerbsansage in der Klasse der Rabiat-Zwerge mit einem aufgeladenen 1,8-Liter-Vierzylinder, für den Toyota 210 PS Leistung verspricht.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Der aktualisierte Yaris kostet, im Aktionsangebot (bis September), ab 10.990 Euro. Laut Liste kommt er auf ab 12.490 Euro.

Steckdosen-Teilelektriker: Toyota Prius Plug-In-Hybrid

Mit der Kraft der Sonne

In der vierten Generation des Prius reicht Toyota jetzt die zweite Auflage der Plug-In-Hybrid-Version nach.

Foto: Toyota
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Den Prius gibt es mittlerweile seit 20 Jahren. Toyota hat ihn 1997 erstmals in Japan präsentiert und sicherte sich von der ersten Generation an den Status eines Hybrid-Pioniers. Im Vorjahr ist der Spritsparmeister in seiner vierten Generation angekommen. Er weist sich stilistisch nach wie vor als Japaner aus, mit an Mangas orientiertem Outfit. Doch unter der Haut hat er an europäischen Eigenschaften dazugewonnen. Die äußere Dynamik korreliert jetzt recht überzeugend mit seinem Fahrverhalten.
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Dass Toyodas Erben im Prius neben der Vollhybrid-Technik auch auf Plug-In-Technologie setzen ist in Bezug auf den nunmehrigen Mittelklasse-Wagen – gestartet war er einst im Kompakt-Segment – nicht neu. In der vorigen Generation hatten die Japaner bereits einen Steckdosen-Elektriker im Programm. Der fand jedoch nicht allzu regen Anklang, mit rund 25 Kilometern rein elektrischer Reichweite war zumindest auf dem alten Kontinent nicht allzu viel Zulassungs-Staat zu machen.
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Selbstredend, dass die zweite Auflage des Plug-In-Hybriden das besser kann, zumal der mittlwerweile recht zahlreiche Mitbewerb als Zielvorgabe dafür rund fünfzig Kilometer Reichweite geliefert hat. Mit von 4,4 auf 8,8 kW/h verdoppelter Batteriekapazität kann der Prius dies jetzt mindestens auch, nämlich rund 63 Kilometer weit. Treibende Kraft ist der bekannte 1,8-Liter-Vierzylinder-Benziner in Kooperation mit einem E-Aggregat. Die Systemleistung des vorderradgetriebenen Autos liegt bei 122 PS. Zusätzliche Schubkraft kann im E-Betrieb der für die Energielieferung an die Batterie zuständige Generator liefern. Das resultiert in beachtlichem Vorwärtsdrang, was sich im Stadtverkehr bezahlt macht, besonders in Metropolen wie Barcelona, wo Verkehrsregeln zuweilen eigenwillig interpretiert werden. Da hat der Prius schnell die Nase vorne, wenn’s sein muss.
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Er kann aber auch gut Autobahn, selbst im E-Modus, da ist er bis zu 135 km/h flott. Unter Mitarbeit des Verbrenners schafft er maximal 162 km/h, was für die meisten europäischen Staaten schon kostenpflichtig werden kann. Über Vortriebs-Unwilligkeit kann man auch auf kurvigen Straßen nicht klagen. Was bleibt, ist die etwas ausgedehntere Reaktionszeit des CVT-Getriebes. Das typische Aufheulen ist weniger prominent hörbar als bisher, doch nach wie vor vorhanden. Dabei könnte der Plug-In-Hybrid durchaus sportlich wedeln.
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Abgesehen von einer Neukonfiguration des Energie-Managements kann man sich mit einem Solardach – das ist in Österreich eine von zwei Ausstattungsstufen – eine zusätzliche Energiequelle einhandeln. Errechnet haben die Techniker, dass pro Tag fünf elektrische Mehr-Kilometer generiert werden können. Ein Gewinn, der sich – vorbehaltlich des Sonnenreichtums der jeweiligen Region – in etwa tausend Kilometern jährlich zu Buche schlagen kann. Einkalkulieren muss man jedoch auch Verluste: Der neue, größere und nunmehr unter den Rücksitzen positionierte Akku kostet Platz im Kofferraum, es bleiben nicht unbedingt üppige 360 Liter übrig.
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Zudem ist die Rücksitzbank nur noch für zwei statt drei Personen zugelassen. Begründet wird das mit dem Argument Gewicht. Die neue Batterie wiegt nun 120 statt wie bisher 82 Kilo. Der ganze Plug-In-Prius wiegt ab 1.605 Kilo. Marktstart ist im Mai. Was der Plug-in-Prius kostet, ist noch nicht bekannt. Kalkuliert wird, dass er um 8.000 Euro mehr als der Voll-Hybrid kostet: Das wären dann ca. 38.000 Euro.
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