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Schlagwort: Focus

Neu: Ford Focus

Vierte Generation

Der innovativste Ford aller Zeiten: Die Detroiter wollen ihre Rivalen im europäischen Kompakt-Segment mit Technologie abhängen.

Was es nicht geben wird: einen Dreitürer. Was es bei uns nicht geben wird: die viertürige Limousine. Der Fünftürer und der Kombi sind größenmäßig am selben Level wie ihre Vorgänger. Sie ruhen auf einer neuen Plattform, die in Zukunft die Basis für weitere Modelle sein wird. Größerer Radstand soll mehr Platz bringen.
EcoBoost ist weiter das Schlagwort bei den Benzinmotoren. Einen Vierzylinder sucht man beim Verkaufsstart vergebens. Zum Einliter-Dreierpack in verschiedenen Stärken (62 kW/85 PS, 74 kW/100 PS, 92 kW/125 PS) kommen 1500er mit 110 kW/150 PS und 34 kW/182 PS. Diesel gibt’s immer noch, nämlich zwei mit 1,5 Litern Hubraum (70 kW/95 PS und 88 kW/120 PS) sowie ein Zweiliter mit 110 kW/150 PS. Neben der manuellen Sechsgang-Schaltung ist eine neue achtstufige Automatik im Angebot.

Kopf hoch!
Innen ist das Head-up-Display eine Europa-Premiere für Ford. Drei besondere Geschmacksrichtungen des Focus heißen Vignale, ST-Line und Active. Vignale steht für Luxus-Features und spezielles Kundenservice. ST-Line ist ein sportiver Vorgeschmack auf Schnelleres und Stärkeres, dass es in den kommenden Jahren sicher geben wird. Active ist was komplett Neues, nämlich eine „Softroad“-Version mit erhöhter Bodenfreiheit.
In Sachen Assistenten bekommt der vierte Focus einiges mit. Ein Stau-Assistent bringt erste autonome Fahrfunktionen in den Focus, LED-Scheinwerfer offerieren blendfreies, Fahrbahn-angepasstes Licht, und der Einpark-Helfer braucht keine menschliche Mitarbeit. Die bisher vergebens verlangte adaptive Dämpferregelung (Normal, Sport und Eco) gibt es jetzt auch. Man bekommt viel für sein Geld. Für wieviel Geld bekommt man‘s? Die Preisliste startet bei 19.580 Euro, zu Beginn gibt es ein 13.990er-Angebot im Leasing.

Blaues Wunder im Test: Ford Focus RS

Kindheitstraum

Wer die Kinder zur Schule bringen und Ferraris preiswert den klappengesteuerten Doppelauspuff zeigen möchte, ist im RS hart, aber herzlich willkommen.

Die wahren Käufer dieses Kompakt-Sportlers wurden nicht erst im sterilen Schauraum, mit jenem Virus infiziert, den bei Ford sonst nur der Mustang einimpft. Sondern schon früher, in einem Moment der unterbrochenen Stille.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Ins Gedächtnis des Schreibers brannte sich eine Mitfahrt in Kindheitstagen ein, im damals ersten Focus mit dem Zusatz RS.
Ich war mir nicht sicher, ob der alternde, aber deswegen nicht minder ambitionierte Ex-Rennfahrer am Volant an den Glücksgefühlen Schuld hatte, oder doch der als Familienauto verkappte Sportwagen, in dem ich als Knirps kaum über die Armatur blicken konnte.
Übrigens schon damals ein Markenzeichen: Die Recaro-Schalensitze – für alle, die ihm äußerlich die Rallye-Gene nicht glauben wollten.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die DNA

RS für Rallye-Sport: 30 Modelle mit dem schnellen Kürzel und großen Spoilern am Heck hat uns Ford in den vergangenen 49 Jahren beschert. Einen Focus bei der Rallye hat man schon lange nicht mehr gesehen, da herrscht heute Fiesta!
Hatte vor 15 Jahren der viel zu früh verunglückte Colin McRae noch seine Finger im Spiel, so ist es heute Drifter und Rallycrosser Ken Block. Charakter verleiht man dem Focus RS per Tastendruck neben dem Schaltknauf: Normal (aber was heißt schon normal?), Sport (wenn die Bandscheiben noch können), Rennstrecke (nicht im Parkhaus probieren) und Drift (er kann auch Heckantrieb).
Ich könnte jetzt von den knackig-kurzen Schaltwegen, der Launch Control, der beheizbaren Frontscheibe, der Ladedruckanzeige über der Mittelkonsole oder über die hellblau-lackierten Bremssättel von Brembo erzählen.
Aber: Wie alltagstauglich ist dieses Kaugummi-blaue Spielzeugauto?

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Mehr Boost als Eco

Während der RS bisher ein reiner Dreitürer war, gibt’s ihn jetzt ausschließlich mit fünf Türen. Das macht ihn länger (4,4 Meter), insgesamt größer (235 Liter Kofferraumvolumen) und unkomplizierter, wiewohl die Türen kleingeraten sind. Dasselbe trifft auf die Seitenspiegel zu; der Schulterblick ist unverzichtbar.
Leistungstreiber ist ein Turbo-Vierzylinder-Benziner. Mithilfe eines Twin-Scroll-Turboladers und größerem Ladeluftkühler darf der 2,3l-Eco Boost im Focus RS satte 350 Pferde loslassen, der Verbrauch bleibt bei unserem Test so kaum unter neun Litern.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

So viel Power lässt sich mit Frontantrieb nicht mehr sinnvoll verwalten, irgendwann gehen da auch den besten Ingenieuren die Ideen aus. Das neue Motto: Die Zukunft des Frontantriebs ist Allrad.
Das 4×4-System leitet bis zu 70 Prozent des Drehmoments nach hinten und verteilt die Kraft mittels zweier Lamellen-Kupplungen nach rechts oder links. Im Extremfall gelangen so bis zu 100 Prozent an das jeweilige kurvenäußere Rad – damit fährt sich der Focus wie ein Hecktriebler, aber ohne übermäßige Gefahr von Übersteuern.

Frohnatur

Im Stadtverkehr verhält sich der „Schießer“ verhältnismäßig ruhig und unauffällig, wenn man sich für eine der schicken Grau- und Schwarz-Abstufungen entscheidet oder für das schlichte Weiß – für unseren Testwagen in „Nitrous Blue“ gilt das weniger.
Im Alltag kann man ihn auch familiengerecht handzahm bewegen; trotz seiner brachialen Leistung brabbelt er angenehm durch die Gegend. Wagt man es, das Gaspedal anzutippen, röhrt und schnalzt es von einem Moment auf den anderen aus den Endrohren.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Erhöht man die Reisegeschwindigkeit wird’s 1.) lauter und 2.) für die Passagiere zu einer Belastungsprobe in Sachen seitlicher Gravitationskräfte. Selten waren sich Autotester so einig:
Die Geschwindigkeiten, mit denen man sicher und ohne Haftungsverlust um die Kurven ziehen kann, sind eine Wucht. Die Rückmeldung an Hintern und Hände ist perfekt.
So dirigiert man zielgenau durch Stadt und Land. Während andere Autos mit Spurhaltesystemen den Fahrer vor Unaufmerksamkeit schützen, ist hier mehr das Grobe am Werk. Über unebene Autobahnstraßen springt der RS förmlich – beim Geradeausfahren behält man also besser die Hände am Lenkrad.
Mit 47.350 Euro liegt er zehn Tausender unter seinen direkten Konkurrenten; ist aber auch 18.000 Euro teurer als ein Focus ST.
Achtung: Die Strafzettelgefahr ist nicht zu unterschätzen – mit seinen 350 PS und dem erdenden Allradantrieb spielt der Ford Focus RS eine Klasse höher als etwa Golf R oder Civic Type R.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Technische Daten

Motor: Vierzylinder-Benziner, Direkteinspritzung, Turbo
Hubraum: 2.261 ccm
Leistung: 350 PS (257 kW) bei 6.000 U/min.
Drehmoment: 470 Nm bei 2.000 U/min.
Höchstgeschwindigkeit: 268 km/h
0-100 km/h: 4,7 Sekunden
Verbrauch: 7,7 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 8,9 l auf 100 km
CO2: 175 g/km
Getriebe: Sechsgang manuell
Reifen: 235/35 R19
Kraftübertragung: Allrad
Fahrwerk: vorne McPherson, hinten Mehrlenker
Bremsen: Scheiben, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.508 kg
Tankinhalt: 62 l
Preis: 47.350 Euro
Preis des Testwagens: 52.630 Euro

Ökoprämie bei Ford: bis zu 8.000 Euro

Belohnung für Hybrid

Ziel ist die Verbesserung der Luftqualität durch den Kauf neuer Fahrzeuge wie beispielsweise den Ford Mondeo Hybrid.

Die Ford Motor Company (Austria) GmbH bietet ab sofort eine Ökoprämie für Kunden aller Marken an, die ein Fahrzeug besitzen, das bis zum 31.12.2005 zugelassen wurde (dies entspricht der Abgasnorm Euro 3 und niedriger). Die Ford-Händler übernehmen die Verschrottung der Altfahrzeuge kostenlos, um diese Fahrzeuge dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen.
Ford zahlt diesen Kunden eine modellabhängige Ökoprämie von bis zu 8.000 Euro, wenn sie noch in diesem Jahr ein neues Ford-Fahrzeug ihrer Wahl kaufen. Wird dieses Neufahrzeug über die Ford Bank finanziert, können weitere 1.000 Euro Ford Bank-Bonus lukriert werden.
Die Ökoprämien unterscheiden sich je nach Modell. Besonders gefördert werden soll der Kauf von Fahrzeugen wie etwa dem Ford Mondeo Hybrid mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,9 Litern/100 km, was einem CO2-Ausstoß von 89 g/km entspricht. Alle Fahrzeuge haben zudem fünf Jahre Extra-Garantie.
 
Modellübersicht
KA+ 1.000 Euro
Fiesta 2.500 Euro
Tourneo Courier 3.000 Euro
Tourneo Connect 3.500 Euro
EcoSport 5.000 Euro
B-MAX 5.500 Euro
C-MAX  5.500 Euro
Focus 6.000 Euro
Kuga 7.000 Euro
Mondeo 7.000 Euro
S-MAX   7.000 Euro
Galaxy 8.000 Euro
Edge 8.000 Euro
Mondeo Hybrid 8.000 Euro

Mehr Hybrid

Ford plant die Präsentation von insgesamt 13 neuen Elektro-Modellen in den kommenden fünf Jahren, je nach regionalem Fahrzeugmarkt. In Europa wird der Ford Transit Custom als Plug-In-Hybrid hinzukommen. Für den weltweiten Markt kommt ein komplett neu entwickelter Crossover mit rein batterieelektrischem Antrieb und einer Reichweite von voraussichtlich mindestens 300 Meilen (ca. 482 Kilometern nach US-Norm) hinzu.
Gleichzeitig treibt Ford die Entwicklung des Unternehmens vom Automobilhersteller hin zum Anbieter von Mobilitätslösungen sowie für Elektrofahrzeuge und autonom fahrende Autos weiter voran.

Foto: Ford
Foto: Ford

Mehr Traktion: Ford Focus RS „Black & Blue“

Durchgesperrt

Für den schnellsten Focus gibt es ein neues Ausstattungspaket, welches auch ein Sperrdifferential für die Vorderachse beinhaltet.

Der Ford Focus RS ist ab sofort mit dem neuen „Blue & Black“-Paket bestellbar. Wichtigste Änderung gegenüber dem „RS“ ist ein mechanisches Vorderachs-Sperrdifferenzial, das die Traktion verbessert und somit ein noch dynamischeres Fahrverhalten ermöglicht: Dem Rad mit besserer Bodenhaftung wird mehr Drehmoment zugeleitet und so Schlupf an der Vorderachse vermindert.
Deutlich wird der Vorteil beim Herausbeschleunigen aus Kurven. Das System greift aber auch bei widrigen Fahrbahnverhältnisse ein, also beispielsweise bei schlechter Witterung. In Österreich ist der Ford Focus RS mit dem Blue&Black-Paket um 51.450,- Euro inklusive 5 Jahre Extragarantie zu haben.
Darüber hinaus gehören exklusive Design-Elemente in Kontrastfarbe zum „Blue & Black“-Ausstattungsumfang. Dazu zählen in Kombination mit der serienmäßigen Außenfarbe Nitrous-Blau Metallic das Dach, die Außenspiegel und der RS-Spoiler in Matt-Schwarz.
Weitere Bestandteile des „Blue & Black“-Ausstattungspakets sind lackierte Brembo-Bremssättel vorn und hinten in Nitrous-Blau, Recaro-Schalensitze im besonderen RS- „Blue & Black“-Design inklusive Leder-Stoff-Polsterung mit farblich abgesetzter Umrandung in Nitrous-Blau, sowie schwarze, geschmiedete Leichtmetallräder 8J x 19 im 5×2-Speichen-Design mit Reifen der Dimension 235/35 R 19 und abschließbaren Radmuttern.

Ford rüstet seine ST-Modelle auf

ST für alle!

Der Focus und der Fiesta sind ab sofort mit der Ausstattungslinie ST-Line erhältlich, zudem gibt es das limitierte Sondermodell Fiesta ST200.

Leistungsstarke Sportmodelle von Kleinwagen haben bei Ford eine lange Tradition. Den Anfang machte im Jahr 1981 der Fiesta WR2 mit 84 PS. Zum 40-jährigen Jubiläum bringt Ford nun eine Sonderserie Namens Fiesta ST200. Sein 1,6 Liter großer Vierzylinder-Turbomotor leistet 200 PS und stemmt 290 Newtonmeter auf die Kurbelwelle – 18 PS und 50 Newtonmeter mehr als beim „normalen“ ST.
Für bis zu 20 Sekunden stehen im „Overboost“ 215 PS und 320 Newtonmeter zur Verfügung, was für eine Beschleunigung von 6,7 Sekunden auf 100 km/h sorgt. Ein Sportfahrwerk, ein kurz übersetztes Getriebe und die Fahrdynamikregelung „Enhanced Torque Vectoring Control“ (ETVC) sollen den Fahrspaß zusätzlich erhöhen. Beim Verbrauch gibt Ford 6,1 Liter an.
Wie auch beim Focus RS gibt es einen „Driftmode“, der zwar keine spektakulären Drifts ermöglicht, aber den Wagen bei Lastwechsel schon mal mit dem Heck „wacheln“ lässt. Zudem ist das ESC komplett deaktivierbar. Einen Haken hat die Sache allerdings: Der ST200 ist auf voraussichtlich 500 Einheiten limitiert. Den Österreich-Preis hat man noch nicht bekanntgegeben.

ST-Line für Focus und Fiesta

Foto: Ford
Foto: Ford

Und auch die „normalen“ Modelle des Fiesta und des  Focus sind ab sofort auch als neue „ST-Line“-Modellvarianten bestellbar – auf Wunsch entweder mit EcoBoost-Benzinmotoren oder mit TDCi-Dieselantrieben. Zur serienmäßigen Ausstattung der neuen ST-Line-Fahrzeuge zählen unter anderem in Wagenfarbe lackierte Karosserieteile wie die Front- und Heckschürze, ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk und Leichtmetallräder im grauen Rock-Metallic-Look. Die Einstiegspreise liegen bei 18.450,- Euro für den Fiesta ST-Line und bei 23.550,- Euro für den Ford Focus ST-Line.
Fotos: Ford
 

Im Test: Ford Focus ST 2.0 EcoBoost

Scharf focusiert

Im Kürzel liegt die Würze: Als ST wird der Focus mit dem neuen 250 PS starken Vierzylinder zum echten Kurvenräuber.

Das Kürzel ST steht bei Ford für „Sports Technologies“. Seit dem Jahr 2002 trägt auch der Bestseller Focus diese Buchstabenkombination – mit Erfolg. In 13 Jahren wurden bereits mehr als 140.000 Ford Focus ST verkauft. Der fünftürige Kraftprotz macht rein optisch was her: Eine neue, aggressivere Front, schmälere Scheinwerfer, imposantere Schweller machen das Facelift aus; am Heck keine Auspuffattrappe, keine Auspuffblende, sondern ein echter, hexagonaler Doppelauspuff mitten im Diffusor – Ford meint es ernst.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

In der Gesamtansicht tritt der flotte Kölner dennoch nicht aggressiv auf, sondern verkörpert zurückhaltende Dynamik – wie es sich für das Mittelding zwischen Focus normal und künftigem Focus RS gehört. Innen blinzeln zur Außenlackierung passende Farbakzente hervor – unter anderem an den eng, aber ausreichend komfortablen Recaro-Sitzen. Fahrer und Beifahrer sitzen tief und straff, das Sportgestühl umschließt den Körper und ermöglicht ein perfektes Kurvenerlebnis. Das gesamte Armaturenbrett wirkt jetzt sehr aufgeräumt, Befehle bis hin zur Klimatisierung kann der ST-Pilot dank neuem Konnektivitätssystem „Sync2“ jetzt über die Sprachsteuerung geben. So belässt er seine Hände fast immer am neuen Sportlenkrad, wo sie auch hingehören. Optisch gefällig und lange herbeigesehnt: Der acht Zoll große Touchscreen ist wesentlich bedienerfreundlicher als bisher. Darüber thronen drei sportliche Zusatzinstrumente für Öldruck und -temperatur sowie Ladedruck.

Nur ein mechanisches Differential fehlt dem ST

Die Vorderräder sind von der Leistung weniger überfordert als anderswo, obwohl sie von 250 PS und 360 Nm ab 2.000 Umdrehungen ordentlich hergenommen werden. Allerdings wimmern sie immer wieder nach einer Differenzialsperre, müssen aber mit Torque Vectoring durch Bremseingriff vorlieb nehmen. Das Sechsganggetriebe ist butterweich und präzise zu schalten, lediglich die Schaltwege dürften eine Spur kürzer sein.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Der Vierzylinder-Turbobenziner, das Herzstück des Focus ST, ist ein wahrer Freudenspender – sowohl in Sachen Antritt als auch Akustik. Das Triebwerk spricht spontan an, ein Turboloch gibt es nicht. Um flott aus der Kurve zu kommen, reichen bereits zwischen 2.000 und 2.500 Touren. Gut zum spontan reagierenden Motor passt der Sound des Vierzylinders: dieses heisere, rotzige Röhren, das manchmal sogar an einen Porsche erinnert, hat Suchtpotenzial – obwohl es (zumindest das Ansauggeräusch) künstlich erzeugt wird.

„Schwiegermuttertauglich“

Die Abstimmung ist exzellent – und ein gelungener Kompromiss zwischen sportlich hart und familientauglich komfortabel. Auch schlechte Straßen sollten im Focus ST kein Problem darstellen. Dank der sehr präzisen und direkten Lenkung lässt sich der 1,4 Tonnen schwere Fünftürer sauber durch enge Kurven zirkeln. Gibt man dem Kompakt-Sportler jedoch ordentlich die Sporen, dann sind schon auch Antriebseinflüsse in der Lenkung spürbar – insbesondere auf nasser Fahrbahn.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Zum Verbrauch: Wer den Focus ST ordentlich tritt, ist zweistellig unterwegs und muss häufig zur Tankstelle. Gemütliche, zurückhaltende Überlandfahrten wiederum sind mit 6,5 Litern zu machen. Unterm Strich benötigten wir 8,3 Liter. Und wenn man gerade Mal nicht auf Kurvenjagd ist, kann man auch ganz normal Sachen von A nach B transportieren: Mit einem Kofferraumvolumen von 363 bis 1.262 Liter ist der schnelle Focus auch urlaubstauglich.
Der Focus ST richtet sich an jene, die ihr sportliches Fahrzeug auch im Alltag bewegen wollen – ohne größere Kompromisse. Arbeitsweg, Einkauf, Reise, Rennstrecke: All das soll der Focus ST unter einen Hut bringen. Dies meistert der ST mit Bravour.
Fotos: Robert May

Motor: Reihen-Vierzylinder, Turbolader, Direkteinspritzung
Hubraum: 1.999 ccm
Leistung: 184 kW/250 PS bei 4.500 U/Min.
Drehmoment: 360 Nm bei 2.000 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 248 km/h
0-100 km/h: 6,5 Sekunden
Verbrauch (Werk): 6,8 auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 8,3 l auf 100 km
CO2: 158 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 225/40 R18
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1437 kg
Tankinhalt: 52 l
Preis: 34.250,- Euro
Preis des Testwagens: 42.450,- Euro
 

Ford Focus RS: Premiere im Driftmodus

Endlich wieder mit Allradantrieb

Der neue Focus RS wurde erstmals im Rahmen des Goodwood Festival of Speed der Öffentlichkeit präsentiert – mit Ken Block am Steuer.

Ford hat beim Festival of Speed im britischen Goodwood den neuen Focus RS-Motors mit im Gepäck. Der 2,3 Liter große Ecoboost-Benziner leistet 257 kW / 350 PS, wenn der Turbo-Allradler Anfang 2016 zu den europäischen Kunden rollt.

Foto: Ford
Foto: Ford

Einen ersten Vorgeschmack auf das Temperament des Hochleistungs-Kompaktwagens erhielten die Zuschauer bei der Traditionsveranstaltung im Park des Lord March, als Rallycross- und Gymkhana-Weltstar Ken Block mit einem RS-Prototypen die neun Kurven der 1,86 Kilometer langen Bergrennstrecke auf gewohnt spektakuläre Weise meisterte. Der Verkaufspreis des neuen Focus RS wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Im Focus RS feiert auch der von Ford neu entwickelte Performance-Allradantrieb Weltpremiere. Mit seiner dynamischen Drehmomentverteilung (Dynamic Torque Vectoring) ermöglicht das innovative System Handling-Eigenschaften auf einem neuen Niveau und vereint dies mit beispielhaften Traktionswerten.
Foto: Ford
Foto: Ford

Als erstes RS-Modell überhaupt besitzt der neue Focus RS eine Startautomatik sowie unterschiedliche Fahrmodi, darunter auch ein sogenanntes „Drift-Programm“. Es erlaubt auf abgesperrten Strecken ein gut kontrollierbares Übersteuern.
Fotos: Ford

Test: Ford Focus 1.5 EcoBoost Traveller

Look like Aston, drive like Martin

Frischzellenkur: Der Ford Focus steigt mit einem umfangreichen Optik- und Technikupdate in den Ring der heiß umkämpften Golfklasse.

Für das Design der Karosserie folgt Ford dem Vorbild der Schwestermodelle Fiesta und Mondeo.Er bekommt also das neue Familiengesicht:

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Auch an der Front des neuen Focus prangt nun eine markanter, trapezförmige Architektur à la britischer Hochleistungs… – also sprechen wir’s aus – à la Aston Martin.
Die viereinhalb Meter hinter dem Kühlergrill sind ebenfalls sportlich gestaltet, allerdings geht es etwas eleganter zu. Vereinzelte Chromakzente rücken den eleganten Charakter weiter in den Blickpunkt.
Im Heck findet das insgesamt schlüssige Konzept mit den schmalen, neu gezeichneten Rückleuchten seinen Abschluss. Doch die gravierendsten Änderungen betreffen das Interieur.

Innenraum-Entrümpelung

Das von vielen verhasste Knopf-Armageddon auf der Mittelkonsole ist einem Acht-Zoll-Multifunktions-Touchscreen gewichen. Damit präsentiert Ford auch im Focus-Cockpit endlich Aufgeräumtheit, und dank satinschwarzer Innenausstattung mit Chrom-Akzenten – wie in der von uns getesteten Ausstattungslinie „Titanium“ – dieselbe klare Linie wie im Exterieur.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die Funktionen sind auf weniger und sinnvoller angeordnete Tasten verteilt; der Pilot starrt nicht mehr auf einen ungünstig platzierten Mini-Bildschirm, sondern auf ein großes und modernes Display. Die Sprachsteuerung für Navi, Klima, Radio und Smartphone wurde erweitert.
Auf der Rückbank finden drei Personen bequem Platz, in Sachen Beinfreiheit wird es allenfalls jenseits 1,90 Meter Körpergröße eng. Das Ladevolumen von 490 bis 1.516 Litern lässt auch längere Reisen mit der Familie zu. Der 1,5l-EcoBoost-Motor hat mit dem 1,3 Tonnen schweren Kombi leichtes Spiel. Von Null auf Tempo 100 vergehen 8,9 Sekunden.
Das Sechsgang-Getriebe lässt sich sauber schalten und ist zum 150 PS starken Turbo-Benziner passend abgestuft. Auch an den Stoßdämpfern haben sich die Entwickler ausgetobt. Starke Bodenwellen federt der neue Focus erstaunlich gut weg, verliert dabei aber nicht seinen sportlichen Charakter – denn gleichzeitig wurde die Steifigkeit des Vorderwagens erhöht.

In aller Stille

Dickere Frontscheiben, geräuschabsorbierende Teppiche und gedämmte Motoren sorgen für Totenstille während der Fahrt. Selbst bei hohem Tempo dringt kaum ein Geräusch von Fahrtwind oder Motor in den Innenraum. Mit Karacho durch die Kurve ist mit dem neuen Focus absolut möglich.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Dank hohem Seitenhalt der Sitze führt es nicht zu einem Schleudertrauma. Zumal der Fahrer nur auf ESP, sondern zusätzlich auf die Weltpremiere ETS vertrauen darf. Dieses System berechnet auf Basis der aktuellen Geschwindigkeit und des Lenkimpulses bereits im Vorfeld, wie stark ein möglicher Haftungs- und Traktionsverlust ausfallen wird.
Und wer sich mit Parklücken nicht anfreunden will, lässt den Focus selbsttätig ein- und auf Knopfdruck auch automatisch ausparken. Die vom Werk angegebenen 5,5 Liter sind waren im Testbetrieb auch bei defensiver Fahrweise nicht realisierbar, mit knapp 7,0 Litern muss man schon rechnen.
Was gibt’s noch? Ah ja: Zur Schonung des Lacks wickeln sich beim Ein- und Aussteigen kleine Gummilippen um die Türkanten, das soll Rempler auf dem Parkplatz vermeiden.

Facelift ohne Gesichtsverlust: Der neue Ford Focus hält, was er verspricht. Nur beim Verbrauch muss er Tadel einstecken.

Michael Hintermayer, Fotos: Robert May

Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.499 ccm
Leistung: bei U/Min. 110 kW/150 PS bei 6000 U/min
Drehmoment: 240 Nm bei 1600-6000U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
0-100 km/h: 8,9 Sekunden
Verbrauch (Werk): 5,5 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 7,0 l auf 100 km
CO2: 127 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 235/40 R18
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne: McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.325 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 26.400,- Euro
Preis des Testwagens: 35.244,57 Euro