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Jaguar E-Pace: Englands neue Kompakt-SUV-Katze

Eine Rolle vorwärts

Der E-Pace ist Jaguars dritter SUV-Streich innerhalb knapp eines Jahres. Der Kompakte hat das Zeug mitbekommen, sein Segment sportlich aufzumischen.

Mit Bei Jaguar tritt der nächste SUV mit einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde an. Dieses Mal ist es der E-Pace, kompakter Bruder des F-Pace. Man hat ja bei automobilen Weltpremieren schon vieles gesehen. Dass Fahrzeuge am Hubschrauberseil einschweben ist fast schon fad. Doch dass sie über eine Brücke aus Lego-Steinen fahren – wie der Land Rover Discovery V – oder dass sie in der Looping-Schleife nicht aus dem Kreis fallen – wie besagter F-Pace -, das ist schon recht spannend.

Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Aber dass ein Auto einen Luftsprung macht, sich schraubend seitwärts dreht und dann wieder auf den Rädern landet, wie die englische Jung-Katze, das ist neu. Was nicht bedeutet hat, dass der Stunt bei der Erstpräsentation am 13. Juni in London live zu sehen war, sondern nur via Video-Screen. Als Live Act war’s doch etwas zu steil, selbst wenn in den Messehallen an den Themse-Docks genug Platz gewesen wäre.

Hausgemachte Technik

Bei allem Hang zu Verrücktheiten ist Jaguar nicht so verrückt, am Thema Sports Utility Vehicle vorbeizugehen. Der F-Pace ist gerade ein Jahr auf dem Markt und hat sich bereits mehr als 80.000 Mal verkauft. Er zieht damit auch die anderen Modelle der Marke mit. Mit dem E-Pace wird kräftig nachgelegt, denn der firmiert, als Kompakter, im derzeit gefragtesten SUV-Segment.

Foto: Jaguar
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Als Erfolgsfaktoren hat man dem E-Pace nebst markentypisch charakteristischem Design bewährte und neueste Technik mitgegeben: Er basiert auf der gleichen (Vorderradantriebs-)Plattform wie der Range Rover Evoque und der Land Rover Discovery Sport. Die Motoren stammen sämtlich – und damit ist die Jung-Katze das erste Modell in der JLR-Gruppe – aus eigener Entwicklung sowie Fertigung. Es sind die Zweiliter-Vierzylinder-Turbos der „Ingenium“-Baureihe.
Foto: Jaguar
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Einstiegsmotorisierung ist der 150-PS-Diesel, gekoppelt an ein – neues – manuelles Sechsganggetriebe. Er ist der Sparmeister, denn in der Frontantriebsversion soll er mit 4,7 Litern im Mix über die 100-Kilometer-Runde kommen können (gemessen nach NEFZ, CO2: 124 g/km). Das weitere, stets mit Allradantrieb kombinierte Leistungsangebot: 180 PS (wahlweise manuell oder neungängig automatisch geschaltet) oder 240 PS aus dem Diesel, 250 oder 300 PS aus dem Benziner, alle mit 9-Gang-Automatik.

Sportliche Performance

Die Verwandtschaft zum Baby-Range fällt optisch außen wie innen an keinem Eck und an keinem Ende auf. Die Außenhaut der Jungkatze folgt im Prinzip der gleichen Zielrichtung wie bei Jaguars auch noch taufrischem SUV-Erstling: Er soll ein Performer sein, mehr ein Sportler als ein stämmiger Familien-Hochbeiner. Maß genommen hat man dafür einerseits am F-Pace (und am vollelektrischen I-Pace-Konzept, dessen Serien-Umsetzung für 2018 angesagt ist), andererseits am Sportler der Katzen-Familie, am F-Type.

Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Davon zeugen – abgesehen von den Sportwagen-Proportionen mit langer Schnauze, scharf konturierter Seitenlinie, ausgeprägten Schultern und knackigem Podex – unter anderem der Frontscheinwerfer-Zuschnitt, die Heckscheiben-Schrägung und das fahrerorientiert geschnittene Interieur. Setzt man dem das – optionale – Panorama-Glasdach auf, dürften über die Sportler-Bruderschaft gar keine Zweifel mehr bestehen. Das lässt immer noch Platz für kommodes Raumgefühl im Fond plus ab 577 Liter fassendem Laderaum (erweiterbar auf 1.234 Liter).
Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Nachdem sportlich aussehen noch keinen Sportler ausmacht schickt Jaguar den E-Pace mit maßgeschneidertem Fahrwerk ins Performance-Rennen. Zur Multilenker-Hinterachse kommen neue Vorderrad-Aufnahmen samt Hilfsrahmen, was für zusätzliche Steifigkeit sorgen soll. Ein Serienfeature ist die individuell konfigurierbare Fahrdynamik (Dynamic Mode), mittels derer die Parameter Gasannahme, Schaltgeschwindigkeit und Lenkung justierbar sind. Ist das optionale adaptive Fahrwerk an Bord kann auch die Dämpfung auf persönliche Vorlieben abgestimmt werden.

Allwege-Tüchtigkeit

Wie bereits erwähnt, ist der kompakte Utility-Sportler grundsätzlich ein Allradler, ausgenommen in der 150-PS-Einstiegsdiesel-Version. Das Standard-4×4-System arbeitet mit einer elektronisch gesteuerten, hydraulisch betätigten Lamellenkupplung. In den Top-Motorisierungen ist hingegen eine aktive 4WD-Antriebsvariante („Active Driveline“) im Einsatz. Die arbeitet zur Verteilung der Antriebskräfte mit zwei Lamellenkupplungen an der Hinterachse. Damit können die Hinterräder entweder komplett entkoppelt – wenn die Elektronik feststellt, dass Vorderradantrieb ausreicht – oder Heckantriebscharakterstik produziert werden. Das geht einher mit 21-Zoll-Rädern. Und dem kann mit einem optionalen Torque Vectoring-System weiter auf Spurtreue und Fahrdynamik geholfen werden.

Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Für die Fähigkeit, mit grobem Untergrund ebenso umgehen zu können wie mit feinem Asphalt – und auch Wasserläufe nicht zu scheuen -, hat Jaguar auf die bestehende Technik von Land Rover zurückgegriffen und sie für die Nachwuchs-Katze adaptiert. Dazu kann auch der Geländetempomat (ASPC) gehören. Und trotz der sportlichen Figur mit 4,395 Metern Länge, 1,984 Metern Breite, 1,649 Metern Höhe und 2,681 Metern Radstand (Gewicht: ab 1.700 kg) geht sich eine mögliche Wattiefe von einem halben Meter aus.

Tradition & Moderne

Was Jaguar über viele Jahrzehnte bei allen Modifikationen beibehalten hat, das ist ein gewisses Basis-Layout. Dazu gehört etwa die traditionell strikte Separierung zwischen Fahrer- und Beifahrerbereich. Damit folgt nicht zuletzt auch das Interieur der sportlichen Bestimmung. Die Pilotenkanzel ist in sich geschlossen, asymmetrisch umrahmt und fahraktiv eingerichtet, von der akkuraten Konturierung der Sitze bis zur haarfein justierbaren Ergonomie. Aus dem breiten Mitteltunnel ergibt sich ein geräumiges Staufach, in das auch elektronische Geräte – Smartphone, Tablet – verrutschsicher gesteckt werden können.

Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Ohne diese Modernitäten geht es nämlich bei allem Hochhalten der Tradition gar nicht mehr. Also umfasst das Ausstattungoffert – teils serienmäßig, teils gegen Aufpreis – Details wie USB-Anschlüsse (in beiden Reihen), 12 V-Ladedosen, WiFi-Hotspot (4G) für bis zu acht Endgeräte, gar nicht zu schweigen vom Infotainment-System. Das wird in der Basis-Ausführung samt 10″-Display in jedem E-Pace mitgeliefert. Fast müßig zu erwähnen sind Smartphone-Integration und das Offert eigenentwickelter Apps. Aus der Elektronik-Abteilung stammt außer Unterhaltung, Information und Navigation eine Reihe von Fahr-, Komfort- sowie Sicherheits- und Warnassistenten (Gegenverkehr zum Beispiel). Die agieren auf Basis der Signale einer Stereokamera hinter dem Innenspiegel und einem Radarsensor hinter dem Jaguar-Logo auf dem Kühlergrill.

Licht und Spiele

Lichttechnisch hat der Neo-SUV-Sportler LED-Scheinwerfer mit auf den Weg bekommen. Optional kann Matrix-Technik dazugeholt werden, samt dynamischem Blinklicht. Neu ist die Heckleuchten-Signatur, die eine Rennstrecken-Schikane zitiert.

Für die Coming Home-Lichtfunktion hat sich die Jaguar-Designabteilung etwas Verspieltes einfallen lassen. Die Leuchtquelle im Fuß cder Außenspiegel zaubert die Silhouette einer sich anpirschenden Großkatze samt dahinter her tapsendem Jungen – „the cub“ – auf den Boden. Ein Motiv, das sich, in Schwarz gehalten, als Graphik auch auf dem unteren Windschutzscheibenrand auf der Beifahrerseite wiederfindet.

Geburtsort Graz

Auch wenn der junge Katzen-Engländer seine Rekord-Rolle nicht öffentlich vorführen durfte: Das Zeug zur Rolle – vorwärts – in den Zulassungsstatistiken dürfte er, wie bei intensivem Probesitzen und Beschnuppern festgestellt, haben. Denn wie anriebsstark die Vierzylinder-Motorisierungen agieren und funktionieren wissen wir schon vom größeren Bruder F-Pace und anderen Jaguar-Typen. Und nicht zuletzt liegt ein Teil der Verantwortung für den Erfolg auch in österreichischer Hand: Auch der E-Pace wird, wie der künftige I-Pace in der Steiermark gebaut, bei Magna Steyr in Graz. Damit ist er der erste Jag, der außerhalb des Mutterlandes produziert wird.

Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Der Preis: ab 37.000 Euro. Bestellungen: ab sofort. Premiere: Vienna Auto Show, 11. – 14. Jänner 2018. Verkaufsstart: 15. Jänner.

 

Jaguar XF, XE, F-Pace: Motorisierungs-Komplettierung

Kleiner Hubraum, große Leistung

Jaguar bestückt einen Teil der aktuellen Modellpalette mit neuen und neu konfigurierten Vierzylinder-Aggregaten, Benzinern und Dieseln mit bis zu 250 PS.

Die Katzen brüllen gar nicht mehr so richtig. Und damit ist gar nicht einmal der künftige Elektriker, der I-Pace, gemeint. Denn was bis vor gar nicht so langer Zeit undenkbar war, das ist eingetreten: Vierzylinder-Motoren in Jaguars! Noch dazu welche mit kleinem Hubraum. Das gab’s zwar schon, in der Ford-Phase der Briten, als man einen 3,0-l-V6 auf zwei Liter reduzierte. Doch das ist passé. Und dass demnächst, wieder (siehe X-Type), ein Fronttriebler in die Modellpalette einzieht, mit dem kommenden E-Pace, das ist vorerst noch eine Zukunfts-Geschichte.

Foto: JLR
Foto: JLR

Bis dahin etabliert Jaguar (und auch Konzernmitglied Land Rover) besagte Vierzylindermotoren in einem Großteil der Modellpalette. Seit 2015 stellen die Engländer die eigenentwickelten Aluminium-Aggregate namens „Ingenium“ in einem eigens errichteten Produktionswerk in Wolverhampton her. Es sind Turbo-aufgeladene Zweiliter-Diesel und -Benziner auf identischer Basis-Architektur. Sie sollen nicht zuletzt das Renomée der edlen Briten auf eine neue Ebene heben, beweisen, dass die Katzen leistungsstark bleiben und dabei dennoch nicht über die Maßen durstig sind.

Diesel-Powerplus

Aktuell betrifft das, die neue vierzylindrige F-Type-Version (mit 300 PS) einmal beiseite gelassen, den XF, den XE und den F-Pace. Ersterer war im Zuge des tiefgreifenden Modellwechsels von 2015 der erste, in dem der bis dahin eingesetzte 2,2-Liter-Diesel durch den neuen Zweiliter ersetzt wurde. Debutiert haben dabei vor zwei Jahren die Leistungsstufen 163 und 180 PS, wobei die stärkere Variante mit Allradantrieb kombiniert werden kann. Das trifft auch auf die neue Twin-Turbo-Version (25d) zu. Die bringt es auf 240 PS, gepaart mit einem Drehmoment-Maximum von 500 Newtonmetern (treibt auch den neuen Land Rover Discovery V an). Damit ist der Business-Jag satt motorisiert, und dank penibler Geräuschdämmung fällt gar nicht auf, dass es sich – 1. – um einen Diesel handelt und – 2. – dass dieser „nur“ zwei Liter Hubraum hat.

Foto: JLR
Foto: JLR

Das trifft ebenso auf die jungen Plattform-Brüder XE und F-Pace zu. Der Mittelklassler, er hat 2015 seinen Einstand gefeiert, ist ebenso Nutznießer des Diesel-Powerplus. Dadurch hebt Jaguar die Kombination aus Sportlimousine und Selbstzünder-Antrittsstärke auf ein neues Niveau. Gleiches gilt für den derzeitigen Volumens-Pusher bei Jaguar. Dem F-Pace, dem im Vorjahr markteingeführten Einstieg ins SUV-Segment, steht die Diesel-Stärkung überzeugend zur Figur, damit liefert der sportlich interpretierte Crossover jene Performance, die er verspricht und man muss auch auf der deutschen Autobahn nicht von der linken Spur weichen. Bei allen dreien bescheinigt Jaguar einen Normmix-Verbrauch von unter sechs Litern pro hundert Kilometer.

Benzin-Brüder

Auf die nach wie vor – trotz Diesel-Turbulenzen – stark nachgefragten Selbstzünder folgen jetzt die Benziner der neuen Generation. Aus den zwei Litern Hubraum holen die Motorentechniker anhand von Twinscroll-Turboaufladung und voll variablem Ventiltrieb für XF, XE und F-Pace 200 und 250 PS. Ausgewiesen sind die Leistungsstufen anhand der Kürzel 20t und 25t. Beide Varianten sind gleichermaßen drehfreudig und laufruhig, akustisch machen sie sich im Leerlauf kaum bemerkbar. Dass der Sound dabei ein wenig auf der Strecke bleibt ist spätestens dann kein Thema mehr, wenn man sie artgerecht durchs Kurvengeläuf jagt. Der Lohn des vierzylindrigen Benzin-Antriebs: Laut technischen Datenblättern sollen die Durchschnittsverbräuche bei maximal 6,8 (XF), 6,3 (XE) und 7,4 (F-Pace) Liter pro hundert Kilometer liegen.

Foto: JLR
Foto: JLR

Für den XE gibt’s fürs Modelljahr 2018 trotz Vierzylinder-Orientierung eine V6-Draufgabe in der Benzinbrüder-Abteilung. Die neue Konfiguration der Top-Version gönnt dem Mittelklassler ein Leistungsplus von 40 Pferden. Damit hat der XE S 380 PS. Die lassen die Fahrdynamik-Systeme im Dynamik-Modus, vollmundig akustisch von Katzengeschrei untermalt, schon ein wenig von der elektronischen Leine. Es hat zwar der deutsche Rheingau kein gebirgiges Terrain anzubieten, doch abwechslungsreiche – und einsame – Kurvensträßchen sind auch dort zu finden, und wenn’s gerade geregnet hat macht das doppelt Spaß.

Technik-Zugaben

Die motorischen Modifikationen fürs Modelljahr 2018 gehen mit einer technischen Aktualisierung einher. Die hat viel mit katzentypischer Dynamik zu tun: Das optionale adaptive Fahrwerk ist für XF, XE und F-Pace jetzt auch unabhängig von der Ausstattungsstufe bestellbar und um die Funktion „Dynamic-i“ ergänzt. Das heißt, es gibt eine Stoppuhr-, G-Meter-, Rundenzeit-Anzeige (auf dem Touchscreen). Dazu kommt unter anderem eine Gestensteuerung für die Kofferraumklappe. Die aktuellste Version des Infotainment-Systems mit gesplittetem Touchscreen ist nun für alle Baureihen bestellbar, und das virtuelle Cockpit – TFT-Display, 12,3 Zoll – kann man nun im XE haben.

Foto: JLR
Foto: JLR

So wie Jaguar an kleinvolumigen Motoren nicht vorbeikommt verhält es sich auch mit Assistenten: hinzu kommen Kollisionswarner, erweiterte Einparkhilfe, beides in Zusammenhang mit dem Surround-Kamerasystem, dazu ein erweiterter Totwinkelwarner mit Gegenlenkeingriffen. Zu haben sind die neuen Motorisierungsvarianten ab sofort. Die Ab-Preise, sämtlich betreffend den Einstiegsdiesel mit 163 PS, kombiniert mit manueller Sechsgang-Schaltung: XE ab 37.760 Euro, XF ab 42.610 Euro, F-Pace ab 46.180 Euro.

Track Pack: Jaguar F-Type SVR

Sportskatze

Der Jaguar F-Type mobilisiert – offen oder geschlossen – mit dem SVR-Paket auf Wunsch bis zu 575 PS.

Foto: Jaguar
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Special Vehicles Operations, kurz SVO, das liest sich wie ein Geheimgesellschafts-Code. Dahinter steckt jene Abteilung bei Jaguar Land Rover, die Sondermodelle und limitierte Serien baut. Da geht es stets um Performance der gehobenen Stufe. Wie sich das auswirkt, kann man schon am auf 550 PS gepushten Range Rover SVR sehen und an seiner tänzerischen Performance. Das erste Jaguar-Modell, das zur Sonderbehandlung geschickt wurde, ist der F-Type, sowohl das Coupé als auch der Convertible.
Foto: Jaguar
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Damit setzten die Engländer dem bisherigen Topmodell, dem R, noch eins drauf. Das Performance-Paket besteht aus nochmals 25 PS Mehrleistung aus dem Fünfliter-V8-Benziner mit Kompressor-Aufladung. Macht unterm Strich 575 PS, gepaart mit 700 Nm Drehmoment. Das reicht für einen Top-Speed von 322 km/h fürs Coupé, von 314 km/h fürs Cabriolet. Aber nur um Leistung allein geht’s nicht, ebenso um die optische und technische Umsetzung, nach Vorbild des Prototypen und Showcars „Project 7“. Dafür haben die Special-Performance-Agents ein Rundum-Gesamtpaket geschneidert, bestehend aus einer Gewichtsreduktion (woran die Titan-Auspuffanlage hohen Anteil hat) und einer weiteren Perfektionierung der Aerodynamik, von der Front bis zum Heck, inklusive Unterboden.
Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Das zeigt sich optisch an den verschärften Front- und Heckschürzen sowie den vergrößerten Kühllufteinlässen. Dazu gehört der für den SVR modifizierte, ab 112 (beim Coupé) respektive 96 (beim Convertible) km/h ausfahrende Heckflügel (optional aus Carbon). Wie schon beim R gehört darüber hinaus auch beim SVR permanenter Allradantrieb dazu, natürlich heckbetont ausgelegt. Dem angepasst sind die Bremsen – die man gegen Aufpreis durch eine Carbon-Keramik-Anlage ersetzen kann.
Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Verstanden haben will Jaguar den SVR-Zweisitzer als Performance-Alltagssportler für alle Wetterlagen – es ist ein Engländer! – und auch Rennstrecken-Spaßmacher, aber nicht als echten Racing-Typ. Ein Argument ist das Gewicht: Als Coupé bringt er es auf 1.705 Kilo, als Convertible auf 1.720. Apropos Wetter, apropos Engländer: Für den ersten Österreich-Auslauf des F-Type SVR in beiden Varianten hatte Jaguar den Red Bull Ring gebucht. Der machte seiner Wetter-Kapriziösität wieder einmal alle Ehre: Einmal schüttete es, einmal nieselte es. Trocken war’s nie. Also musste man sich beim Kennenlernen mit dem Kapitel Allwetter-Tauglichkeit intensivst befassen.
Foto: Jaguar
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Sei’s drum: Man mag den Verlöteten ob seiner noch besseren Ausgewogenheit und seines noch akkurateren Handlings dem Aufmachbaren vorziehen. Im SVR jedoch könnte man daran zu zweifeln beginnen. Denn die Soundwertung geht eindeutig an die Textilverdeck-Katze: Ist das Gebrüll des R-Typen schon markerschütternd, so setzt der SVR dem noch eins drauf. Das fährt unter die Haut, auch, wenn das Verdeck geschlossen ist. Der Preis: ab 167.400,- Euro fürs Coupé, ab 185.300,- Euro für den Convertible.
Fotos: Jaguar

 

Jaguar Land Rover Ice Driving Experience 2016

Schlitte(r)n fahren

Ein fescher Schlitten macht nur halb so viel Spaß, wenn er mit uns Schlitten fährt – das wissen auch die britischen Autobauer.

Selbst wenn der Winter heuer seiner Beschreibung spottete, gab es es ja doch hin und dort Schnee & Eis. Zum Beispiel in der Schweiz: Jaguar Land Rover lud zur exklusiven 4×4-Familienversammlung auf den Flugplatz von Gstaad.

Foto: Jaguar Land Rover
Foto: Jaguar Land Rover

Foto: Jaguar Land Rover
Foto: Jaguar Land Rover

Für adäquaten Umgang mit glatten, rutschigen Fahrbahnverhältnissen bieten sich entsprechende Fahrtrainings zum Üben an. Weniger schulmeisterlich klingt das, wenn man sie als „Experience“ und „Driving Academy“ tituliert . So verpacken’s alle Hersteller PS-mächtiger Boliden – auch Jaguar!
Beim erklärten Heckantriebs-Traditionalisten mit sportlicher Ausrichtung war das Thema Allradantrieb bis vor gar nicht so langer Zeit eher gar keines. Es wurde serienmäßig erst eins mit dem – frontgetriebenen – X-Type, der eigentlich ein Ford war. Mittlerweile sind XJ sowie XF und der neue XE in 4WD-Versionen zu haben. Und ebenso der Top-Sportler F-Type, als Convertible wie und als Coupé in den S- und R-Versionen mit 380 V6- respektive 550 V8-PS (beziehungsweise 575 PS im brandneuen, auf dem Genfer Salon vorgestellten SVR).
Die von Jaguar Land Rover als „Ice Driving Experience“ ausgerufenen Winterfahr-Übungen der Saison 2015/2016 waren in Tirol und in der Schweiz vorgesehen. Auf Heimterrain war es aber mit der Eis- & Schneepracht zu wenig weit her, um etwas Fixes planen zu können, weshalb die Location der Eidgenossen gewonnen hat.
Dank solider Schneedecke konnte der örtliche Flugplatz von Gstaad präpariert und in eine halbwegs haltbare Schnee- & Eisarena umfunktioniert werden.
Im Zentrum standen dabei die allradgetriebenen F-Types nebst dem im Vorjahr neu bearbeiteten XF. Flankiert waren die Flachmänner und Business-Limousinen von diversen Konzernbrüdern aus dem Hause Land Rover: Range Rover Sport, Discovery IV, Evoque und Discovery Sport.

Vereist und zugeschneit

Ob Jag oder Landie, das Eis-Trainingsprogramm folgtedem üblichen Schema: Einfahren via Hütchen-Slalom, Ausweichen und Zielbremsen auf der kleinen Eispiste. Anfangs mit Hilfe sämtlicher Regelsysteme, hernach mit stufenweisem Wegschalten der elektronischen Wächter (soweit möglich).

Foto: Jaguar Land Rover
Foto: Jaguar Land Rover

Foto: Jaguar Land Rover
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Begehrtestes Probier-Objekt der Begierde war der F-Type R – die offene Version blieb angesichts der doch winterlichen Ausrichtung der Experience in der Garage.
Gut so – denn im rasch folgenden Wechsel zwischen Schneeschauern und Sonnenschein hätte man Angst vor Schneeblindheit haben müssen. (Wir nehmen an, der Convertible hätte eine gute Figur gemacht.)
Der britische Zweisitzer bleibt auch als Allradler ein Hecktriebler, Antriebskraft wird nur im Falle von Schlupf auch den Vorderrädern zugeteilt – elektronisch gesteuert via Lamellenkupplung, unterstützt via Torque Vectoring-System durch Bremseingriffe an den Vorderrädern.
Effekt ist, dass sowohl der sehr starke als auch der SEHR sehr starke Katzen-Flachmann begabt präziser Eis-Tänzer sind, die nur bei unsensibel grober Lenk- und Bremsarbeit auf Abwege geraten.
Spätestens im Track-Modus – wenn die Assistenten auf ein Minimum reduziert sind – gelingt nach einigen Probedrehern auch drifttechnisch weniger Begabten die eine oder andere saubere Quer-Linie.

Jenseits von glatt

Gewissermaßen zum Auflockern trabten zwischenzeitlich die Rangies und der Discovery IV zum Offroad-Gelände. Schrägfahrten, Böschungswinkel-Austesten und Hangauf- sowie Hangabfahrten meistert der Discovery IV am souveränsten.

Foto: Jaguar Land Rover
Foto: Jaguar Land Rover

Foto: Jaguar Land Rover
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Doch auch die Rangies zeigen, dass sie selbst nach einer Rutschpartie auf spiegelglattem Abwärts-Terrain blitzartig wieder ihre gewohnte Contenance wiederfinden. Der Defender durfte leider nicht (mehr) mitspielen. Der stand nur für Notfälle – die nicht eingetreten sind – am Streckenrand parat.
Zum Finale wurde auf dem kompletten Flugplatz ein abwechslungsreicher Handling-Parcours ausgesteckt. Und damit die Möglichkeit eröffnet, unter anderem auch den Rangie Sport SVR um die Ecken zu treiben. Der ragte geradezu kolossal und gewissermaßen haushoch über die F-Types hinaus, zumindet körperlich.
In fahrerischer Hinsicht ist es Geschmackssache, was man bevorzugt: Die feschen Sport-Schlitten, oder die Business-Limousine, der man die Gewichtserleichterung und die Fahrwerks- sowie Lenkungsüberarbeitung spürbar anmerkt, oder doch eines der britischen SUVs. Spaß machen sie alle.
Und alle sind dazu angetan, die Scheu vor dem Schlittern abzulegen beziehungsweise willentlich damit umzugehen. Und dabei Spaß zu haben!
Eine Fortsetzung ist heuer wohl nicht mehr zu erwarten. Aber vielleicht kommt ja nächstes Jahr wieder ein richtiger Winter. Infos: www.jaguarlandrover-experience.de

Autosalon Genf: Jaguar zeigt den F-Type SVR

Warten auf Genf

Der F-Type wird der erste Jaguar sein, der das SVR-Zeichen tragen wird. Mit 322 km/h Spitze ist er der derzeit schnellste Jaguar.

Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Jaguar erweitert die Palette des F-Type weiter nach oben. Nach dem Range Rover Sport SVR, ist der als Coupé wie Cabrio erhältliche F-Type SVR das zweite Modell der Jaguar Abteilung „Special Vehicle Operations.“ Unter Beibehaltung der Alltagstauglichkeit reizt er das Potenzial des zweisitzigen Sportwagens noch weiter aus. Dies geschieht dank einer Gewichtsreduktion und nochmals angehobener Leistung.
„Das Ergebnis ist ein 322 km/h schneller Sportwagen, den man bei jedem Wetter und jeden Tag fahren kann – wir haben auch eine Cabrio-Variante aufgelegt, damit Jaguar-Liebhaber den Sound des neuen Titan-Auspuffsystem ungefiltert genießen können“, Erläutert John Edwards, Geschäftsführer, Jaguar Land Rover Special Operations.
Anfang März werden die letzten Geheimnisse des F-Type SVR gelüftet. Die Premiere findet auf dem Genfer Autosalon (3. – 13. März) statt. Laut Medienberichten soll ein V8 mit 575 PS als Antriebseinheit dienen und den Wagen bei einem Drehmoment von 700 Newtonmetern in 3,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen.
Fotos: Jaguar