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Schlagwort: Test

Honda Civic Type R: Rundenrekord am Nürburgring

R wie rasend schnell

In lediglich 7 Minuten und 43,8 Sekunden umrundete der vorderradangetriebene Civic die 20,8 Kilometer lange Rennstrecke.

Der neue Civic Type R, der auf dem Genfer Automobilsalon 2017 Weltpremiere feierte, hat auf der Nordschleife des Nürburgrings eine neue Runden-Bestzeit für vorderradgetriebene Autos erzielt. Am 3. April 2017 umrundete das Testfahrzeug die weltberühmte Strecke in 7 Minuten und 43,8 Sekunden.

Foto: Honda

Die Rundenzeit wurde in der Endphase des Modell-Testprogramms erzielt. Auf trockener Strecke und bei optimaler Umgebungstemperatur konnten hervorragende Reifen- und Antriebsleistungen erreicht werden, so Honda. Die neue Zeit stellt eine Verbesserung von fast sieben Sekunden gegenüber dem Vorgänger-Modell dar.
Foto: Honda
Foto: Honda

Mehrere Faktoren trugen zur Bestzeit des neuen Civic Type R auf der Nordschleife bei. Herzstück ist der optimierte, 2.0 Liter große VTEC Turbomotor mit 320 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment. Das engere Übersetzungsverhältnis des Sechsgang-Schaltgetriebes verbessert zudem die Beschleunigungswerte, während das umfangreiche Aerodynamikpaket eine bessere Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten garantiert.
Foto: Honda

Der hochfeste Rahmen des neuen Civic Type R ist um 16 kg leichter als beim Vorgängermodell, mit einer Verbesserung der Torsionssteifigkeit um 38 %, was sich wesentlich auf die Lenkreaktion und Kurvenstabilität auswirkt. Die neue Mehrlenker-Hinterachse erhöht die Stabilität beim Bremsen und reduziert Rollbewegungen des Fahrzeugs.
Foto: Honda

Ryuichi Kijima, leitender Fahrwerkskonstrukteur des Honda Civic Type R, erklärt, wo das neue Modell auf dem Nürburgring wesentliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorgängermodell zeigt. „Die beim neuen Type R erzielte Kurvengeschwindigkeit ist höher, da das Fahrzeug eine breitere Spur, breitere Reifen, einen verlängerten Radstand, neue Mehrlenker-Hinterachsen und eine optimierte Aerodynamik aufweist, was die Stabilität verbessert“, so Kijima-san. „Typischerweise fahren Rennfahrer mit 150 km/h in die Kurve hinter Metzgesfeld ein. Selbst bei dieser mittelschnellen Kurve ist die Geschwindigkeit des neuen Type R dank besserer Stabilität um ca. 10 km/h höher. Dank des optimierten Kurvenverhaltens können wir die Geschwindigkeit in der gesamten Runde erhöhen und so dem neuen Type R zu einer wesentlich schnelleren Rundenzeit verhelfen.“
Foto: Honda
Foto: Honda

Das Testfahrzeug, welches diese Rundenzeit erzielt hat, ist technisch gleichwertig zur Serienproduktion. Aus Sicherheitsgründen wurde ein Überrollkäfig eingebaut, ohne aber dem Karosserierahmen zusätzliche Steifigkeit zu verleihen. Das zusätzliche Gewicht des Überrollkäfigs wurde durch die Entfernung des Infotainmentsystems und der Rücksitze kompensiert. Das Fahrzeug war mit straßenzugelassenen Reifen für den Rennstreckeneinsatz ausgestattet.
Fotos: Honda
 

Crashtest: Wie sicher sind BMW 5er und Fiat Doblò?

Sterndeutung

Zwei Fahrzeuge, die unterschiedlicher kaum sein könnten, hat der ÖAMTC im aktuellen EuroNCAP-Crashtest auf ihre Verkehrssicherheit überprüft.

Den Mini-Van Fiat Doblò und den BMW 5er aus der oberen Mittelklasse. „Während der BMW mit fünf Sternen voll überzeugen konnte, schaffte der Fiat nur drei Sterne“, fasst ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang die Ergebnisse zusammen. Getestet wurde in den vier bewährten Kriterien: Erwachsenen-, Kinder- und Fußgängersicherheit sowie Fahrerassistenzsysteme.
Erwachsenensicherheit: Der BMW konnte die Tester in diesem Kriterium mit 91 Prozent überzeugen. „Zu kritisieren ist jedoch die Gefahr von Beinverletzungen für den Fahrer und Brustverletzungen für den Passagier am Rücksitz beim Frontalcrash“, erklärt Lang. Beim Fiat (75 Prozent) wurden hingegen zwei größere Problemfelder ausgemacht: Sowohl beim Frontal- als auch beim Heckaufprall besteht für einen erwachsenen Passagier auf der Rückbank die Gefahr von tödlichen Verletzungen im Brust- bzw. Nackenbereich.

Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Kindersicherheit: Auch in diesem Bereich ist der BMW mit 85 Prozent sehr sicher unterwegs und lässt kaum Wünsche offen. Beim Fiat gibt die Kindersicherheit mit nur 46 Prozent hingegen Anlass zur Sorge. Ein Grund dafür ist der ungenügende Schutz des Brust- und Nackenbereiches bei einem Frontalcrash. „Problematisch ist aber auch, dass in der dritten Sitzreihe des Minivans verschiedene Standard-Rückhaltesysteme für Kinder nicht richtig und sicher eingebaut werden konnten“, kritisiert der ÖAMTC-Cheftechniker.
Fußgängersicherheit: Bei einem Zusammenstoß bietet der 5er BMW Fußgängern mit einem Wert von 81 Prozent sehr guten Schutz. „Lediglich A-Säulen und Vorderkante der Motorhaube sind zu hart und können bei einem Aufprall zu schweren Verletzungen führen“, so der Experte. Der Fiat Doblò erreicht in diesem Kriterium 57 Prozent. Seine Probleme liegen ebenfalls bei den A-Säulen. Außerdem können sich Fußgänger bei einem Unfall am unteren Bereich der Windschutzscheibe schwer verletzen und auch die Motorhaube ist generell zu hart.
Fahrerassistenten: In der Ausstattung mit Assistenzsystemen haben beide Fahrzeuge Verbesserungspotenzial. Der BMW ist serienmäßig u. a. mit einem guten automatischen Notbremsassistenten ausgestattet, der auch bei höheren Geschwindigkeiten Kollisionen verhindern kann. Außerdem an Bord: Geschwindigkeitsassistent und Seatbelt-Reminder. Der Fiat ist spartanischer ausgestattet – ein Notbremsassistent fehlt beispielsweise, Seatbelt-Reminder gehören aber zumindest auf den Sitzen der ersten und zweiten Reihe zum Standard.
Fotos: ÖAMTC

Navigationsgeräten niemals blind vertrauen

Wenn die Urlaubsfahrt direkt im Badesee endet

Stiegen, Badeseen oder Skipisten – immer wieder hört man von Vorfällen, bei denen sich Fahrer verirren, weil sie sich auf das Navigationsgerät verlassen.

Auch zahlreiche Unfälle sind so bereits passiert. „Elektronische Navigationshilfen erleichtern unsere Urlaubsfahrten enorm. Nicht allen Aufforderungen sollte man aber folgen. Letztendlich muss man immer prüfen, ob die Fahranweisungen auch Sinn ergeben und durchführbar sind“, erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Laut dem Verkehrsclub sind veraltetes oder für die Fahrzeuggröße ungeeignetes Kartenmaterial aber auch Störungen des GPS-Signals oft Schuld an unfreiwilligen Ausflügen in die Irre. Geschätzte 80 Prozent der Lenker haben ein Navigationsgerät an Bord. „Vor allem junge Lenker bevorzugen Navis, um ihre Fahrziele zu erreichen. Ihnen ist der Umgang mit Straßenkarten nicht mehr geläufig und sie möchten sich auch im Vorhinein weniger mit ihrer Anreiseroute auseinandersetzen“, so Seidenberger.
„Das Navi hat mich hergeschickt“, gilt außerdem nicht als Ausrede, falls durch den Irrweg Schäden entstehen. Denn egal, wo das Gerät jemanden hinschickt, die Verantwortung bleibt immer beim Lenker. „Darüber hinaus bedienen viele Lenker ihre elektronischen Lotsen während der Fahrt – das lenkt ab und kann zu gefährlichen Situationen und Unfällen führen“, warnt die Verkehrspsychologin.

Tipps für Navi-Benutzer

Reisevorbereitung: „Zu einer Reise gehören nicht nur die Hotelbuchung und das Kofferpacken. Es ist auch wichtig, sich mit der Anreise auseinanderzusetzen“, so Seidenberger. Im Vorfeld sollte man sich die Route genau ansehen.
Kartenmaterial aktualisieren und auf das Fahrzeug abstimmen (Wohnwagen, Pkw, Bus): Die meisten Navigationsgeräte können mit dem Internet verbunden und aktualisiert werden. Das sollte man unbedingt regelmäßig tun, denn die Hersteller verbessern ihr Kartenmaterial laufend.
Anfahrtstipps: Viele Hotels oder Sehenswürdigkeiten liegen an Adressen, die das Navi nicht kennt. Es lohnt sich, vom Gastgeber oder der Website Informationen zur besten Anreise einzuholen.
Testberichte beachten: Wer sich ein neues Navigationsgerät anschaffen möchte, sollte die Testberichte durchlesen. Manche Geräte sind benutzerfreundlicher und auch bei der Preis-Leistung gibt es Unterschiede.
Navigationsgerät einfahren: Je nach Hersteller sind auch die Navi-Ansagen unterschiedlich. Manche Geräte kündigen Abbiegungen, Spurwechsel und Ausfahrten später an, als andere. „Wenn man ein neues Navi gekauft hat, sollte man sich in einer gewohnten Umgebung damit vertraut machen“, empfiehlt die Verkehrspsychologin.

Neu und doch vertraut: Audi Q5

Evolution statt Revolution

Auch für den Audi Q5 in der zweiten Generation gilt: Nicht zu sehr verändern, sondern tiefgreifend optimieren.

Foto: Audi
Foto: Audi

Er ist nicht der erste – und wohl nicht der letzte – Audi, der nach seiner Neubearbeitung kaum anders aussieht als zuvor: Die Unterschiede zwischen dem Q5 der Generation II und seinem Vorgänger sind am besten sichtbar, wenn die beiden nebeneinander stehen. Dann stechen der modifizierte Kühlergrill, die frisch gezeichneten Scheinwerfer vorne wie hinten sowie die eine und andere dynamisierende Optikschärfung ins Auge.
Es ging nicht darum, den Midsize-SUV neu zu erfinden. Vielmehr galt es, Bewährtes zu optimieren, um die Spitzenposition als Verkaufsstar in seinem Segment zu verteidigen. Basistechnisch bedeutet das, dass er auf den Modularen Längsbaukasten des VW-Konzerns gestellt wurde. Beim Vorderradantriebs-Prinzip ist es geblieben. Die Dimensionen sind kaum verändert, um bis zu 90 Kilo hat man ihm abgespeckt.
Foto: Audi
Foto: Audi

Neu und doch vertraut ist das Interieur. Nun ist auch im Audi Q5 Top-Technik wie das virtuelle Cockpit zu haben, ebenso das Touch-Pad an der Mittelkonsole. Etwas aufgesetzt wirkt der 8,3 Zoll große Touchscreen am oberen Ende desselben.
Die Fülle der verfeinerten und neuen technischen Details ist eindrücklicher fühl- als sichtbar. Dazu gehört die nochmals geschärfte Fahrpräzision, anhand neu justierter Federung und Lenkung, vor allem, wenn die optionale Luftfederung an Bord ist. Dann kann man zwischen sieben Dynamik-Modi (einer davon individuell konfigurierbar) wechseln und feststellen, dass nicht nur zwischen der ultrasparsamen und der sportlichsten Einstellung ein spürbarer Unterschied besteht. Dazu kommt, dass über die jeweilige Motorbauart keinerlei Akustik-Rückmeldung ins Interieur einsickert, bei der Geräuschdämmung wurde akribisch nachgelegt.
Foto: Audi
Foto: Audi

Eines der von Audi reklamierten Kernthemen ist „Vorsprung durch Technik“. Das hat vor allem mit Sicherheit zu tun und mit der Vorbereitung aufs automatisierte Fahren. Demgemäß kann man sich im neuen Q5 gewissermaßen elektronisch in schützende Watte packen. An Assistenten, die habbar sind, zählen die Ingolstädter ganze dreißig vor. Dazu gehört neben aktivem Spurwechselhelfer auch ein Aussteigewarner. Teil dessen ist ebenso die Option des Matrix-LED-Lichts.
Foto: Audi
Foto: Audi

Zur Premiere hatte Audi in Österreich eine gut überblickbare Motorisierungspalette bereitgestellt: Es gibt einen 2,0-Liter-Diesel mit 150, 163 und 190 PS sowie einen Benziner, ebenfalls mit zwei Liter Hubraum, mit 252 PS. Ergänzt wurde dieses Offert zu Jahresbeginn um einen 3,0-Liter-V6-Diesel mit 286 PS. Der kleinste Selbstzünder hat Vorderradantrieb, und bis auf den großen Ölbrenner ist in allen anderen das neue Allradsystem Ultra Quattro mit elektronisch gesteuerter Hinterachsentkoppelung eingebaut. Der bisherige 4×4-Antrieb arbeitet im Sportler, im SQ5, der mit 3,0-Liter-V6 und 354 PS gerade in den Startlöchern scharrt. Der Preis: ab 41.850 Euro ( 2.0 TDI, 150 PS). Der SQ5 kostet ab 76.880 Euro.
Fotos: Audi

Land Rover: Einsatzfahrzeug „Project Hero“

Ein neuer Held

Das österreichische Rote Kreuz testet ab Sommer einen speziell für Rettungseinsätze entwickelten Discovery.

Land Rover Special Vehicle Operations hat sich Gedanken gemacht, wie man mit modernster Technik den Such- und Katastrophenhilfsdienst optimieren kann. Beim Denken ist es nicht geblieben.
Der Versuchsträger einer rollenden Kommunikations-Zentrale auf der Plattform des Discovery wird im Katastrophen-Übungszentrum am Erzberg ab Sommer erprobt.
Das Ziel: Reaktionszeiten verkürzen, und die Einsätze auch für die Helfer sicherer machen.

Foto: Land Rover

Das Werk erinnert stolz auf die seit 1954 bestehende Zusammenarbeit mit dem internationalen Roten Kreuz. Die geht jetzt mit neuester Technik weiter: Großer Blickfang  ist die Drohne am Dach.
Mit ihren Kamerabildern können sich die Einsatzkräfte ein besseres Bild der Lage verschaffen. Damit können sie sich rascher orientieren und auf Ereignisse wie Erdrutsche, Überflutungen, Erdbeben oder Lawinen schneller und effektiver reagieren. In der Praxis haben sich Drohnen bei Rettungseinsätzen bewährt.
Ein integriertes Landesystem mit einer neuen Selbstzentrierungs- und Magnet-Haltetechnologie erlaubt Starts und Landungen auf dem fahrenden Auto.
Foto: Land Rover
Foto: Land Rover

Rollende Basis für das Project HERO ist der neue Land Rover Discovery mit 3,0l-Turbodiesel. Neben der Drohnen-Garage am Dach wurde vor allem im Heckbereich des Fahrzeuges viel verändert.
Ein Schwerlast-Schiebeboden im Kofferraum dient als Arbeitsfläche; es gibt zusätzliche verschlossene Staufächer an den Fahrzeugseiten und Befestigungsmöglichkeiten für Ausrüstungsgegenstände an der Trennplatte hinter den Rücksitzen; die Stromanschlüsse im Auto sind mit Steckern aus aller Welt kompatibel. Für bessere Sicht bei Nacht sorgen einige LED-Leuchten.
Foto: Land Rover
Foto: Newspress

„Wir sind froh über die Partnerschaft mit Land Rover und stolz, dieses einzigartige Fahrzeug in Österreich testen zu können“, sagt der Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, Gerald Schöpfer. „Auch in der humanitären Hilfe gilt es innovativ zu sein, um im Notfall noch rascher und effektiver helfen zu können, selbst unter schwierigen Bedingungen.“
Nach der Testphase ist ein Einsatz bei – hoffentlich seltenen – echten Katastrophenereignissen denkbar; das österreichische Rote Kreuz wird seine Erfahrungen an die anderen nationalen Rotkreuzgesellschaften weitergeben.
Foto: Land Rover
Foto: Land Rover

Taxi zum Nordpol: Neo-Klassiker im Härtetest

Englische Eiszeit

Die neuen Eigner aus China investieren fleißig: das Zukunfts-Taxi mit E-Motor wird getestet wie nie zuvor.

Heute gehört der Hersteller der berühmten Black Cabs zur chinesischen Autofirma Geely. Die will mit großem Investment ein internationales Produkt auf die Räder stellen. Schluss mit der geschützten Werkstätte: Nur der Wendekreis allein genügt nicht am Taxi-Weltmarkt.
Und gedieselt wird schon gar nicht in der City der (nahen) Zukunft. Deshalb baut die London Taxi Company nicht nur eine brandneue Fabrik, sie werkt auch an einem neuen Modell mit Elektro-Antrieb und „range extender“.

Foto: London Taxi Co.
Foto: London Taxi Co.

Im größten Entwicklungsprogramm der 98-jährigen Firmengeschichte begab man sich unter anderem zum Kältetest nach Norwegen. Innerhalb des Polarkreises wurde der neu erfundene Klassiker einem typischen Winterprogramm unterzogen.
Der Prototyp wirkt dort in etwa so zuhause wie ein Eisbär am Trafalgar Square. Auf ihn wartet noch ein extremer Hitzetest. All das dient neben der Entwicklung wohl auch der Werbung.
Noch heuer soll das elektrifizierte Londoner Taxi in die Produktion gehen. Kommt es auch zu uns? Abwarten und (Eis-)Tee trinken!
Foto: London Taxi Co.
Foto: London Taxi Co.

ÖAMTC-Crashtest: Ford Mustang Schlusslicht

Gefährliches Pony

Vier der acht getesteten Autos erreichten die Fünf-Sterne-Wertung, doch es gab auch etliche negative Überraschungen.

Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Im aktuellen Crashtest des ÖAMTC konnten sich vier der acht getesteten Fahrzeuge die Fünf-Sterne-Wertung sichern: Audi Q5, Land Rover Discovery, Toyota C-HR und Volvo V90. „Diese Autos waren in allen Kriterien gut bis sehr gut und haben lediglich in Detailbereichen Verbesserungsbedarf“, erklärt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Mit vier Sternen wurde der Citroen C3 bewertet, der in der Fußgängersicherheit nicht überzeugen konnte.
Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Dahinter reihten sich Fiat 500 und Ford Ka+ ein, die in verschiedenen Bereichen deutliche Schwächen aufweisen. „Beiden gemeinsam ist die mangelhafte Ausstattung mit Fahrerassistenten. Das kommt im Kleinwagensegment leider immer wieder vor“, hält der ÖAMTC-Experte fest. Auch um die Fußgängersicherheit ist es bei beiden Autos schlecht bestellt – so können u.a. die harten A-Säulen bei einem Zusammenstoß zu schwersten Verletzungen bei Fußgängern führen.

Ford Mustang mit Schwächen in allen Testkriterien

Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Überraschend schwach schnitt ein Kultmodell aus Amerika ab. Der Ford Mustang, der erst 2015 Europa-Premiere feierte, muss sich mit zwei Sternen begnügen – eine Wertung, die in jüngerer Vergangenheit glücklicherweise Seltenheitswert hatte. Der ÖAMTC-Cheftechniker fasst zusammen: „Am Mustang gibt es mit der Kindersicherheit und der Ausstattung mit Fahrerassistenten zwei große Schwachpunkte. Aber auch Fußgängerschutz und Erwachsenensicherheit könnten besser sein.“
Foto: ÖAMTC
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Dass der Ford Mustang nicht als Familienfahrzeug geeignet ist, zeigt sich bei der Kindersicherheit. „32 Prozent in diesem Kriterium sind ein ungewöhnlich niedriger Wert. Für Kinder kann u. a. die Gurtführung zum Problem werden“, so der ÖAMTC-Experte. Noch dazu besteht bei einem Seitenaufprall die Gefahr von Kopfverletzungen durch einen Aufprall an der C-Säule. Und: Der Beifahrer-Airbag kann zwar deaktiviert werden, um vorne einen Kindersitz einzubauen, jedoch erhält der Fahrer keine ausreichende Information, ob der Airbag tatsächlich aktiv oder inaktiv ist.
Foto: ÖAMTC
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Fahrerassistenzsysteme sind im Mustang praktisch nicht vorhanden, sieht man von den Seatbelt-Remindern auf den Vordersitzen ab. „So rudimentär ausgestattete Autos gibt es heute selten“, hält der ÖAMTC-Experte fest. Allerdings soll sich das nach Herstellerangaben noch 2017 ändern. Ein überarbeitetes Modell, das mit weiteren Assistenzsystemen (z. B. Fußgängererkennung, Notbrems- und Spurhalteassistent) ausgestattet sein wird, soll auf den Markt kommen. Ein Termin ist noch nicht bekannt.
Fotos: ÖAMTC

Der ÖAMTC-Sommerreifentest 2017

Erstmals spezielle SUV-Reifen im Test

Nur einer der 38 getesteten Sommerreifen schnitt diesmal mit dem Ergebnis „nicht empfehlenswert“ ab.

Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Im aktuellen Sommerreifentest des ÖAMTC und seiner Partner wurden 31 Modelle in 2zwei Dimensionen (195/65 R 15 V und 215/65 R 16 H) nach allen relevanten Sicherheits- und Umweltkriterien überprüft. „Nur ein ’nicht empfehlenswert‘ und zwei ‚bedingt empfehlenswert‘ sind bei 31 getesteten Modellen ein sehr gutes Ergebnis“, zieht ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel Bilanz. „Der Rest des Feldes bewegt sich im Bereich zwischen ’sehr empfehlenswert‘ und ‚empfehlenswert‘.“
Foto: ÖAMTC
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Bei kleineren SUV sind Reifen der Größe 215/65 R 16 H weit verbreitet. Neben den Standard-Modellen für alle Pkw, gibt es in dieser Dimension auch speziell vom Hersteller so bezeichnete „SUV-Reifen“, die nun erstmals vom ÖAMTC getestet wurden. Das Ergebnis zeigt ein noch breiteres Feld an „empfehlenswerten“ Produkten als in der kleineren Dimension. Mit „sehr empfehlenswert“ stechen zwei Reifen heraus: Goodyear EfficientGrip SUV und Cooper Zeon 4XS Sport. Aufgrund schwacher Nassgriffeigenschaften „bedingt empfehlenswert“ ist der Michelin Latitude Tour HP. Der Yokohama Geolandar SUV ist bei Nässe noch schwächer und als einziges Modell im gesamten Sommerreifentest „nicht empfehlenswert“.
Weil diesmal nur speziell gekennzeichnete SUV-Reifen getestet werden, sucht man übrigens Hersteller wie Continental und Dunlop vergeblich, die heuer in dieser Dimension zwar Standard- nicht aber SUV-Reifen anbieten.

M+S-Markierung ist kein Garant für Wintertauglichkeit

Foto: ÖAMTC

Sechs der 15 getesteten SUV-Reifen weisen eine „M+S“-Markierung auf. „Das bedeutet, dass die Reifen aus rechtlicher Sicht auch im Winter benutzt werden dürften. Allerdings hat ein Schnelltest dieser Modelle Hinweise ergeben, dass die Schneegriffeigenschaften mäßig bis sehr schwach sind und sie daher keinesfalls im Winter verwendet werden sollten“, stellt Eppel klar. „Vom Hersteller werden die Reifen richtigerweise auch dezidiert als Sommerreifen angeboten.“ Der Hintergrund ist vermutlich, dass die Bezeichnung „M+S“ (im Englischen „Mud and Snow“) als Hinweis auf Offroad-Eigenschaften zu verstehen ist, die vom ÖAMTC allerdings nicht geprüft wurden. „Es ist also auch bei SUV-Reifen für die Winternutzung auf jeden Fall auf das Schneeflocken-Symbol zu achten“, lautet der abschließende Apell des ÖAMTC-Experten.
Fotos: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Ford GT: Höchstgeschwindigkeit 347 km/h

Fastlane

Der Supersportwagen schlägt seine Konkurrenten im direkten Rennstrecken-Vergleich und erreichte setzt Maßstäbe bei der Endgeschwindigkeit.

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 347 km/h ist der GT das bislang schnellste Serienmodell von Ford. Dabei profitiert der Supersportwagen unter anderem vom bisher stärksten EcoBoost-Serienaggregat überhaupt: Der 3,5 Liter große Sechszylinder-Biturbo mobilisiert 647 SAE-PS – die europäischen kW-/PS-Werte sind noch nicht homologiert.
Derart gerüstet, knüpft der neue Ford GT an die erfolgreiche Historie an, die diesen Supersportwagen seit mehr als fünf Jahrzehnten auszeichnet. Bei der Jagd nach Bestzeiten lässt er namhafte Konkurrenten hinter sich. Der Beleg: Im Rahmen von Testfahrten auf der kanadischen Rennstrecke Calabogie Motorsports Park war die Neuauflage Mittelmotormodells schneller als der McLaren 675LT und der Ferrari 458 Speciale. Alle drei Fahrzeuge gingen bei identischen äußeren Bedingungen und mit demselben Rennfahrer am Steuer sowie unter exakt gleichen Voraussetzungen auf die Jagd nach Bestzeiten. Dies beinhaltete neben frischen Reifen und neuen Betriebsflüssigkeiten auch die für diesen Kurs optimale Fahrwerksabstimmung. Die Rundenzeiten zum Vergleich:
Ford GT:                                  2.09,8 Minuten
McLaren 675LT:                        2.10,8 Minuten
Ferrari 458 Speciale:                 2.12,9 Minuten
„Der Ford GT ist ein Ultra-High-Performance-Fahrzeug“, betont Raj Nair, als Vizepräsident der Ford Motor Company verantwortlich für die Produktentwicklung weltweit. „Dank der Kohlefaser-Bauweise haben wir deutliche Gewichtseinsparungen erzielt. Dies verschaffte uns an anderer Stelle zusätzliche Spielräume – vor allem in den für maximale Leistungsfähigkeit besonders relevanten Bereichen wie etwa den aktiven Aerodynamik- und Aufhängungssystemen. Das Ergebnis sind nochmals verbesserte Fahrleistungen.“
Mit einem Leergewicht von weniger als 1.400 Kilogramm rangiert der Ford GT exakt zwischen seinen beiden Hauptkonkurrenten, dem McLaren 675LT und dem Ferrari 488. Das daraus resultierende Leistungsgewicht von 2,14 Kilogramm pro PS zählt zu den besten aller Serienfahrzeuge.
Foto: Ford

AVL: Erste Testfahrten selbstfahrender Autos

Steirischer Technologieboost

Auf der Autobahn A9 wurden erstmals selbstfahrende Autos von AVL List und Magna in Österreich getestet.

Foto: BMVIT/Johannes Zinner & AVL
Foto: BMVIT/Johannes Zinner & AVL

 
In der Steiermark haben die ersten Tests mit teilweise selbstfahrenden Autos auf österreichischen Straßen stattgefunden. Speziell ausgerüstete PKW von AVL List und Magna, die selbstständig lenken, bremsen und beschleunigen, sind dafür bei Gratkorn auf die A9 aufgefahren und haben erste Kilometer auf öffentlichen Straßen abgespult. „Heute ist ein historischer Tag. Selbstfahrende Autos werden unseren Alltag sicherer machen. Es wird weniger Tote auf unseren Straßen geben, weil die Technik hilft fatale Fehler zu vermeiden“, so Verkehrsminister Jörg Leichtfried bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit AVL-CEO Helmut List und MAGNA-Vorstand Gerd Brusius. Ermöglicht werden die Tests durch eine kürzlich in Kraft getretene Verordnung des Verkehrsministeriums.
„Das Ziel ist Fahrassistenzsysteme zu entwickeln, die helfen Unfallzahlen im Straßenverkehr deutlich zu senken. Dass wir jetzt auf steirischen Straßen testen können, ist ein wichtiger Schritt zu schnellen und effizienten Lösungen im Sinne unserer Kunden. Damit werden wir entscheidende Schritte zu einer sicheren Mobilität der Zukunft setzen“, so Helmut List.
Foto: BMVIT/Johannes Zinner & AVL

„Bei Magna bauen wir seit Jahren Know-how bei Fahrerassistenz und automatisiertem Fahren auf. Wir wollen mit moderner Technik zu mehr Komfort und Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Tests unter Realbedingungen, also auf öffentlichen Straßen, sind unbedingt notwendig, damit die Systeme verlässlich funktionieren“, so Gerd Brusius, Vorstandsmitglied bei Magna Steyr.
Bei den ersten, heute durchgeführten Tests wurden Versuchsfahrzeuge mit autonomer Längs-, und Querführung eingesetzt. Dabei kann das Fahrzeug selbstständig über einen längeren Zeitraum auf gewissen Straßenabschnitten autonom fahren, also lenken, bremsen und beschleunigen. Aus Sicherheitsgründen wurde die Fahrzeugfunktion ständig von erfahrenen Versuchsfahrern überwacht.
Foto: BMVIT/Johannes Zinner & AVL
Foto: BMVIT/Johannes Zinner & AVL

Für die Testfahrten gibt es klare Spielregeln: Um Sicherheit zu gewährleisten, muss immer ein ausgebildeter Testpilot hinter dem Steuer sitzen, der jederzeit die Kontrolle übernehmen kann. Bevor neue Systeme auf der Straße getestet werden dürfen, müssen sie einige tausend Kilometer auf Teststrecken oder in Labors absolviert haben.
Das Verkehrsministerium fördert Tests für selbstfahrende Autos durch einen eigenen „Aktionsplan Automatisiertes Fahren“. Er ermöglicht Unternehmen, Tests unter Realbedingungen auf heimischen Straßen durchzuführen. Darüber hinaus enthält er ein Förderpaket in Höhe von 20 Millionen Euro, mit dem Laborstrecken, Stiftungsprofessuren und Technologieentwicklung gefördert werden.
Fotos: BMVIT/Johannes Zinner & AVL