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Projekt Spielberg: Meisterauto als Rallye-Taxi

Einsteigen bitte!

Siegertyp am Red Bull Ring: Das vielleicht erfolgreichste Rallyeauto Österreichs startet in seine zweite Karriere – fahren Sie mit!

Am 13. August geht’s los: Da fährt erstmals der Skoda Fabia S2000 aus dem Hause Baumschlager Rallye & Racing am Gelände des Red Bull Rings im steirischen Spielberg.
Das Auto mit der Chassisnummer 69 war in seiner Rallye-Karriere überaus erfolgreich: Ab 2012 im Einsatz, war der Fabia gleich in seinem ersten Jahr das österreichische Meisterauto. Am Steuer saß natürlich BRR-Boss Raimund Baumschlager.
In insgesamt vier Jahren pilotierte Mundl den tschechischen Boliden zu insgesamt 16 Siegen in der heimischen Meisterschaft, einmal gastierte er in der Europameisterschaft. Dazu kamen zwei WRC-Einsätze (Deutschland und Finnland), jeweils mit Hayden Paddon am Steuer.
Die Technik
In seinem neuen Einsatzgebiet am Gelände des Red Bull Ring wird der Skoda Fabia mit originalem Setup nach dem „Super 2000“-Reglement der FIA unterwegs sein.
Unter der Motorhaube arbeitet ein Reihenvierzylinder-Saugmotor mit zwei Litern Hubraum und 270 reglementierten PS. Angetrieben werden alle vier Räder, geschaltet wird ein sequentielles Sechsgang-Getriebe.
Auf Profi-Niveau sind natürlich auch die Sicherheitseinrichtungen wie Schalensitze, Überrollkäfig etc.
Einsteigen bitte: Eine Sonderprüfung in Spielberg auf dem berühmten „heißen Sitz“, inklusive Onboard-Videoaufzeichnung kostet 410,- Euro. Mehr Infos auf www.projekt-spielberg.at

Skoda Fabia S2000 im Profil

Gewicht: 1.200 kg Mindestgewicht lt. Reglement
Motor: Vierzylinder-Reihenmotor
Hubraum: 1.996 ccm
Verdichtung: 13,0:1
Leistung: 270 PS bei 8.250 U/Min.
Drehmoment: max. 250 Nm bei 250 U/Min.
Fahrwerk: vorne und hinten McPherson
 
 

Erste Bilder des KTM X-Bow GT4

Premiere verschoben

Unsere Kollegen von Rally&more, dem österreichischen Motorsport-Magazin (erhältlich im Zeitschriftenhandel!) haben Fotos von der Testfahrt des neuen Rennwagens aus Österreich online gestellt:

Der KTM X-Bow GT4 (er heißt nicht mehr „GTR“) dreht nach einem kleinen Fehlstart mittlerweile mittlerweile problemlos seine Runden. Die Premiere erfolgt zu Pfingsten in Zandvoort. – Hier geht’s zu den Bildern!
 
 

Manfred Stohls Projekt "Rally-e"

Crowdfunding mit Piloten-Lehrgang

Für das Projekt Rally-e wurde ein Crowfunding-Projekt ins Leben gerufen – Investoren erhalten die Chance auf eine Fahrt als Copilot.

Stohl Racing und ego-drive entwickeln derzeit einen Batteriesatz, der im Motosport eingesetzt und Rallye- und Rallycrossboliden antreiben soll. Das innovative Projekt von Rallye-Weltmeister Manfred Stohl und ego-drive-CEO Andreas Schenner läuft auf Hochtouren. Bereits in dieser Saison will man erste Fahrten als Vorausauto in der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft absolvieren. plakat-rally-e
Bis Manfred Stohl das erste Mal mit dem innovativen Rally-e-Peugeot an den Start geht, wird allerdings noch einige Zeit vergehen – und 150.000 Euro.
So viel Geld ist noch notwendig, um das Batteriesystem, das in den Elektro-Boliden verbaut werden wird zu perfektionieren – es soll von Luft- auf Flüssigkeitskühlung umgestellt werden.
Um den Restbetrag aufzubringen, setzt das Team rund um Cheforganisator Andreas Schenner auf die Unterstützung von Kleininvestoren, die sich mit Beträgen von 100 bis 5000 Euro an dem Projekt beteiligen können.
Die Goodies, welche die Geldgeber dafür bekommen, sind durchaus attraktiv. Das Angebot reicht bis zur Möglichkeit, Stohl als Beifahrer zu begleiten. Sogar eine Schnellausbildung zum Rallyepiloten ist möglich.
Schenner betreibt das innovative Projekt, an dem insgesamt neun Firmen beteiligt sind, von Aschach, nahe Steyr aus. Dort hat er sich mit seinem Unternehmen ego-drive angesiedelt. Informationen finden Sie unter: https://sites.google.com/a/ego-drive.at/r2-ress/crowd-investing.

Neuauflage: Audi Quattro S1

Die Dampfhammer-Schmiede

1985 präsentierte Audi die schärfste Waffe der Rallyewelt – heute entstehen in Bayern die zur Zeit wohl schärfsten und besten Replikas des Audi S1.

Der Audi Sport quattro S1 brannte sich mit seiner martialischen Optik und dem höllischen Sound seines Fünfzylinder-Motors in das Gedächtnis der Motorsportfans ein. Bis heute gilt der nur 20 Mal gefertigte Wagen als das Rallyeauto schlechthin. Er wurde von den Audi-Ingenieuren in einer Zeit der absoluten Eskalation entworfen – in der Ära der Gruppe B.

Foto: Michael Winkler
Foto: Michael Winkler

Doch trotz 550 PS und Allradantrieb war der auf dem Serien-Coupé basierende Audi gegen die Mittelmotor-Konkurrenz von Peugeot und Lancia chancenlos. Lediglich das Ausnahmetalent Walter Röhrl konnte den Frontmotor-Wagen zu einem einzigen WM-Sieg bei der Rallye San Remo 1985 pilotieren.
1986 wurde die Gruppe B ad acta gelegt, Audi verließ die Rallye-Weltmeisterschaft. Mit dem Sieg am berühmten Pikes Peak durch Walter Röhrl in einem aerodynamisch verbesserten S1 wurde seitens Audi das Kapitel S1 geschlossen.
Die verbliebenen Exemplare tummelten sich noch ein paar Jahre auf den Rallycross-Pisten, dann wurde es ruhig um das Monster aus Ingolstadt.

Schneller als die Modernen

Jetzt erweckt Mark Reis in einem Zwei-Mann-Betrieb nahe Ingolstadt die Legende zu neuem Leben. Er fertigt in mühevoller Handarbeit (rund 2.000 Stunden pro Wagen) mit Hilfe modernster CNC-Maschinentechnik seines Partners Reinhold Riemensperger individuelle Replikas des Audi S1.
Seine Ziele sind hoch gesteckt: „Ich will den besten auf dem Markt erhältlichen Wagen bauen“, so Reis, der zur Unterstützung auch Walter Röhrl selbst an seiner Seite hat. Der zweifache Weltmeister war bei der Entwicklung dabei, auch die Schlussabnahme macht der Regensburger höchstpersönlich.

Foto: Michael Winkler
Foto: Michael Winkler

Mit dem ersten produzierten Wagen sorgten Reis, Riemensperger und Röhrl gleich für mächtige Furore. Auf der Rennstrecke von Oschersleben deklassierte Röhrl im S1 einen modernen Gegner: Das VW Polo R WRC, das aktuelle Weltmeister-Auto.
Die Bilanz: Vier Sekunden schneller als das World Rally Car. Dies wäre mit dem Original aus dem Jahr 1985 natürlich nicht möglich.
Die S1 Sportwagen Manufaktur hat den Wagen grundlegend überarbeitet. Der Motor leistet 635 PS und stemmt sagenhafte 850 Newtonmeter auf die Kurbelwelle (bei 3,2 bar Ladedruck). Doch diese Urgewalt will unter Kontrolle gehalten werden.
Darum wurden die Achsen sowie der gesamte Antriebsstrang modernisiert. Der Motor wurde nach unten sowie nach hinten versetzt, um dem Auto das gefürchtete Untersteuern abzugewöhnen. Zusätzlich wurde eine moderne Bremsanlage und ein Sechsgang-Getriebe verbaut, gewichtsmindernde Materialien im Bereich der Karosserie verarbeitet. Sogar der komplette Kabelbaum ist neu angefertigt, um Gewicht einzusparen. Das Endergebnis: 1.160 Kilogramm Kampfgewicht.

„Der S1 war das wahnsinnigste aller meiner Autos. Bei der Fahrt fühlte ich mich wie beim Ritt auf einer Kanonenkugel“ – Walter Röhrl

Nur eine kleine Testfahrt: Schon beim Start brummt‘s und gurgelt‘s, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen. Das Fahren ist überraschend angenehm, wenn man den Drehzahlmesser unter 3.800 Touren hält. So könnte man auch morgens seinen Weg zum Bäcker antreten. Doch darüber setzt der Turbolader wie aus dem Nichts die ganze Kraft des Motors frei, die Geräuschkulisse ähnelt der eines Kampfjets mit Nachbrenner.

Foto: Michael Winkler
Foto: Michael Winkler

Und schon ist der nächste Gang fällig! Diese Urgewalt in Worte zu fassen, schaffte Walter Röhrl wohl am besten: „Das hat nichts mit normaler Beschleunigung zu tun.“ Lediglich zehn Sekunden vergehen, bis man die 200km/h-Marke erreicht hat.
Sollte man seine Gedanken dann noch im Zaum halten können, merkt man die Präzision, mit der der Wagen gefertigt wurde. Kein Krachen, Ächzen oder sonstige störende (und mitunter teure) Geräusche stören die Fahrt. Die Gänge lassen sich perfekt sortieren, auch der Motor kennt keine Zicken. Sogar die Audi Experience selbst mietet regelmäßig einen Wagen an, das bestätigt wohl die Qualität am besten.
Auch bei seiner Österreich-Premiere im Rahmen des Gruppe B Rallyelegenden Festivals erntete der Wagen Beifall. Bleibt nur noch eines zu klären – der Preis dieser exklusiven Boden-Boden-Rakete. 300.000 Euro muss man mindestens investieren, um ein Unikat der S1 Sportwagen Manufaktur sein Eigen nennen zu dürfen.
Für die breite Masse liegt das sicherlich außerhalb des Budgets, doch in Relation ist der Preis gerechtfertigt. Dafür bekommt man auch einen Supersportwagen aus Italien, doch den kriegt ja jeder. Ein S1 ist nicht ganz so alltäglich. Und das Beste: Es gibt ihn auch mit Straßenzulassung! Infos gibt es unter www.s1-manufaktur.de