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Schlagwort: Nissan

Pickup als Studie: Mercedes-Benz X-Klasse

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Ein Buchstabe war noch frei, und ein lukratives Marksegment: Daimler zeigt Mut zur Pritsche, mit fremder Hilfe.

Der eine trägt Mascara, der andere Sunblocker: Zwei Konzeptfahrzeuge zeigt die Marke mit dem Stern, eines davon wird es in die Schauräume schaffen.
Nämlich die elegantere Variante: Als stylischen Entdeckungsreisenden an der Kreuzung zwischen Arbeit, Freizeit und Freiheit sieht Daimler die X-Klasse, die wir ab Ende 2017 erwarten dürfen.

Foto: Daimler
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Ein „premium Pickup“ soll es sein – das erinnert etwas an Volkswagens Eigendefinition seines Amarok. Die Deutschen blicken primär auf die heimische Konkurrenz, war der Amarok der Weckruf für Mercedes-Benz?

Keine Fahrt ins Ungewisse

Die deutsche Nobelmarke plant erstmals einen Pickup, erfindet das Rad, und die Pritsche, jedoch nicht neu. Denn wie beispielsweise schon beim Kleintransporter Citan bedient man sich einer Basis aus dem Portfolio des Kooperationspartners Renault-Nissan.

Foto: Daimler
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Die Anlaufschwierigkeiten der Citan-Reihe hat man in Untertürkheim sicher noch nicht vergessen und wird daraus zweifellos seine Schlüsse gezogen haben. Mit Nissan Navara und Renault Alaskan hat die franko-japanische Allianz eine taufrische Pickup-Architektur auf Lager. Auch gebaut wird die X-Klasse für Europa im spanischen Nissan-Werk in Barcelona.
zur Technik hört man derzeit nur Grundsätzliches: Leiterrahmen, Sechszylinder-Turbodiesel, permanenter Allradantrieb.
Die Zielmärkte sind neben der immer Pickup-verliebteren Alten Welt vor allem Lateinamerika und Südafrika. In Nordamerika bleibt die Akte X geschlossen, denn dort wäre das Fahrzeug zu klein.
(Falls es irgendwann einmal auch eine Y- oder Z-Klasse geben soll, hätte Nissan mit dem Titan auch etwas Größeres auf Lager.)
Foto: Daimler
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Nissan steigt bei Mitsubishi Motors ein

Die Allianz wächst

34 Prozent übernimmt Nissan von der angeschlagenen Mitsubishi Motor Corporation, dem Auto-Zweig des japanischen Riesenkonzerns.

Carlos Ghosn hat einen weiteren Job: Der oberste „Macher“ bei Renault und Nissan wird jetzt auch Chairman bei Mitsubishi. Damit hat der Hersteller gleichzeitig Zugang zur gemeinsamen Technologie der franko-japanischen „Allianz“. Der bisherige CEO der Marke bleibt am Ruder, er hat mit Carlos Ghosn in Zukunft aber einen wachsamen Aufsichtsratsvorsitzenden hinter sich.
Ghosn hat sich bei Renault und Nissan als Sanierer einen Namen gemacht. Kann er das Kunststück bei Mitsubishi wiederholen? Dort sitzt die Krise nach einem großen Skandal in Japan tief: im Heimatmarkt darf die Marke einige Fahrzeuge nicht mehr verkaufen, dann man hat bei den werksseitigen Verbrauchs- und Reichweitenangaben geflunkert.
Das betrifft – wohl gemerkt: nicht bei uns! – unter anderem den Pajero und den Elektriker i-MiEV, aber auch die in Japan so wichtigen „kei-cars“, Kleinwagen mit maximal 660 ccm Hubraum. Auf diesem Gebiet ist Nissan seit einigen Jahren bereits ein Kooperationspartner. Dazu beeinträchtigen Sicherheits-Altlasten weiterhin das Image des Herstellers in Japan.
In anderen Teilen der Welt, also auch bei uns, sind keine Produkte von Mitsubishi betroffen; in puncto Absatzzahlen sieht es aber nicht rosig aus. Die Nutzfahrzeugsparte Fuso hat man schon vor einiger Zeit an den Daimler-Konzern abgegeben.
Die Suche nach Kooperationspartnern läuft schon länger, jetzt war die Lage brisant – fürs heurige Finanzjahr wird ein Verlust von 2,3 Milliarden Dollar avisiert. Nissan konnte somit zu einem recht kulanten Preis bei Mitsubishi die Kontrolle übernehmen.
Seit Mai wird an der konkreten Umsetzung gearbeitet. Damit rutscht die „Allianz“ Renault-Nissan-Mitsubishi in die Top 3 der Autoindustrie. Zusammen verkauft man im heurigen Finanzjahr 10 Millionen Fahrzeuge.
Spannend: In einem weltweit starken Segment für Mitsubishi, bei den Pickups und Allradlern, ist Nissan ein massiver Konkurrent. Auf der anderen Seite zeigt Nissan großes Interesse für Mitsubishis Plug-in-Hybridsystem, das zum Allianz-Standard werden soll. Bleiben die Markenidentitäten erhalten, gibt es „Bereinigungen“ im Produktportfolio?
In der Zwischenzeit haben auch Toyota und Suzuki eine recht intensive Plauderei über mögliche zukünftige Beziehungen begonnen. Interessante Zeiten in der Autoindustrie!
Video der Pressekonferenz:

Keile Sache: Der Nissan BladeGlider

The future is now

Vom 2013 vorgestellten Showcar des BladeGlider hat Nissan nun einen funktionsfähigen Prototypen gefertigt.

Auf der Tokyo Motor Show sorgte das Showcar des Elektroautos für Furore. Nun cruist ein Prototyp des keilförmigen Dreisitzers im Rahmen der olympischen Spiele durch Rio, um Werbung für Elektromobilität zu machen.
Vor allem durch sein ausgefallenes Design sticht der BladeGlider ins Auge: Am Vorderwagen läuft er dank einer schmalen Spurweite spitz zu, während am Heck die Karosserie und die Spur in die Breite gehen. Die nach oben offene und rundum verglaste Fahrgastzelle bietet 3 Personen Platz, wobei der Fahrer mittig vor den beiden hinteren Einzelsitzen sitzt.

Aufgebaut wurde der Prototyp von der englischen Firma Williams AdvancedEngineering. An den Hinterrädern kommen zwei jeweils 177 PS starke E-Motoren zum Einsatz, die eine Gesamtleistung von 272 PS und 707 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung stellen. Damit sprintet der nur 1,3 Tonnen schwere Bladeglider laut Nissan in unter 5 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 190 km/h. Auch einen Driftmodus gibt es. Ob der BladeGlider je in Serie gebaut werden wird, steht noch nicht fest.

Fotos: Nissan

Elektro-Messer: Nissan Leaf 30 kW/h

Batterietest

Rund um Nizza im Elektro-Flitzer – wir wollten’s wissen: Kommt der Nissan Leaf mit der 30 kW/h-Batterie auf den Col de Turini?

Foto: Nissan
Foto: Nissan

Beim Debüt 2010 mit einer Reichweite von „bis zu“ 175 Kilometern, wurden dem Leaf ab 2013 nach einigen Optimierungen maximal 199 Kilometer bei voller Ladung des 24 kW/h-Speichers bescheinigt. All das waren natürlich Laborwerte. Realistische 100 Kilometer im Durchschnitt – je nach Temperament, Temperatur und Energiefressern wie Klimaanlage, Sitzheizung etc. – erwiesen sich im urbanen Alltag als ausreichend.
Jetzt will Nissan auch das Land bzw. zumindest die nähere Umgebung der Städte gewinnen, mit dem Einsatz eines potenteren Li-Ion-Akkus. Dank 30 kW/h Kapazität sollen 250 Kilometer drin sein, was durchaus für eine kleine Landpartie mit dem kompakten Fünfsitzer ausreichen würde.
Foto: Nissan
Foto: Nissan

Der größere Energiespeicher braucht nicht mehr Raum, seine 25 Kilo mehr belasten bei einem Startgewicht von rund 1,5 Tonnen den 109 PS starken Elektroantrieb kaum zusätzlich. Damit soll nunmehr eine Reichweite von mindestens 120 Kilometern drin sein. Der Top-Speed bleibt bei limitierten 144 km/h.

Côte d‘Ampere

Dass das eine haltbare Ansage ist, sollte der Nissan-Elektriker quasi auf des Messers Schneide demonstrieren. Im Hinterland der Côte d’Azur, als Teil der „Nacht der langen Messer“ nicht nur Rallye-Fans bekannt: Die Anfahrt zum Col de Turini (1.607 Meter Seehöhe).

Foto: Nissan
Foto: Nissan

Ausgehend von Nizza und retour über das Val de la Vesubie ergab das eine Strecke von rund 150 Kilometern. Challenge nach Wahl: spar- (wer schafft’s mit mehr Restreichweite?) oder spaßbetont (wer muss zu einer Ladestation geschleppt werden?).
Wir übten die ganz normale Alltags-Fahrweise: Aus den Kurven heraus das Drehmoment ausnützen, ohne Zögern überholen und nur dann vom Gas gehen, wenn es sein muss. Dafür aber tunlichst nicht voll in die Eisen steigen, sondern die E-Motor-Bremswirkung mit stetig-sanften Druck aufs Gas- (pardon: Strom-)pedal ausreizen. Würde es sich ausgehen?

Energiekrise?

Foto: Nissan
Foto: Nissan

Grübeln am Gipfel: Restkapazität von 28 Prozent und Restreichweite von 34 Kilometern, etwa die Hälfte der noch zu fahrenden Strecke. Das Navi quittierte dies trocken: „Sie werden ihr Ziel möglicherweise nicht erreichen“… – Allem Pessimismus zum Trotz: Wir haben Nizza erreicht. Denn vom Turini geht’s kontinuierlich kurvig bergab.
Und trotz weiterhin engagierter Fahrweise war mit Bremsenergie-Rekuperation rasch wieder Batteriestrom dazugewonnen, rund ein Prozent mit jeder vorausschauend angebremsten Kurve. Das sollen uns die Rallye-Asse einmal nachmachen! Zugegeben, auf den letzten flotten Kilometern haben wir das meiste dieser Energie wieder verpulvert.
Am Zielort gestand uns der Computer immerhin noch 22 Kilometer Reichweite zu. Und das war ja genug! Am Abschlepphaken landete niemand.
Fotos: Nissan

Industrie: Nissan steigt bei Mitsubishi ein

Strategische Allianz

Im Gefolge eines Skandals um manipulierte Verbrauchswerte gibt der Techno-Konzern die Kontrolle über seine Auto-Sparte ab.

34 Prozent am Autohersteller erwirbt die Nissan Motor Co., wie man bereits offiziell bestätigt hat. Damit ist man bei den derzeitigen Eigentumsverhältnissen der größte Einzelaktionär. Die Kaufsumme: 237 Milliarden Yen, das sind ca. 1,9 Milliarden Euro.

Foto: Mitsubishi
Foto: Mitsubishi

Foto: Mitsubishi
Foto: Mitsubishi

Präsentiert wird dies seitens Nissan als eine weitere strategische Allianz; der Begriff „Übernahme“ wird tunlichst vermieden.
Die Mitsubishi Motors Corporation ist in jüngster Zeit geschwächt: Einerseits schwächeln die Absatzzahlen auf einigen großen Märkten, andererseits braucht man Partner für die entwicklung neuer Produkte, wie z.B. den Nachfolger des angegrauten Lancer.

Schwere Zeiten

Und die letzten Wochen haben am japanischen Markt große Einbrüche bei den Verkaufszahlen gebracht; in weniger als einem Monat haben die Aktien des Unternehmens beinahe die Hälfte ihres Wertes verloren.
Denn die Firma musste zugeben, seit Anfang der 1990er für einige seiner Modelle Verbrauchsdaten mit einem nicht gesetzeskonformen Prüfverfahren ermittelt zu haben, mit „Unschärfen“ bis zu 10 Prozent.
Das betraf nur in Japan verkaufte Fahrzeuge, jedoch dort auch die Bestseller der Marke – zwei „Kei-Cars“ mit maximal 660 ccm Hubraum, die mehr als die Hälfte des Mitsubishi-Absatzes ausmachen.
Nissan und Mitsubishi stehen seit fünf Jahren in engeren Geschäftsbeziehungen, einige Mitsubishi-Produkte werden in Japan unter dem Nissan-Label verkauft, darunter auch solche mit zweifelhaften Verbrauchsangaben.
Jetzt will Nissan-Chef Carlos Ghosn verstärkt Synergien ausnutzen. Die Marke Mitsubishi soll bestehen bleiben.

Dezenter Feinschliff: Nissan GTR 2017

Never change a running System

Seit mittlerweile zehn Jahren bereichert „Godzilla“ das Straßenbild. Zum Jubiläum bekommt er ein umfangreiches Update spendiert.

Foto: Nissan
Foto: Nissan

Nein, von außen sieht man das Facelift dem stärksten Sportwagen aus dem Hause Nissan fast nicht an. Geliftet wurde nämlich nicht das bekannte Erscheinungsbild, sondern die Technik, samt kleiner Verbesserungen im Innenraum. Auch der 3,8 Liter große Biturbo-Sechszylinder verrichtet weiter seinen Dienst, doch er darf nun satte 570 PS und 633 Newtonmeter freisetzen. Wie sich dieses Leistungs-Plus auf die Fahrwerte auswirkt, wollen die Japaner noch nicht verraten. Bei der Leistungsübertragung vertraut man weiterhin auf das bekannte Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und dem serienmäßigen Allradantrieb.
Foto: Nissan
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Die Karosserie wurde weiter versteift, der Fahrkomfort soll durch eine weichere Abstimmung spürbar besser sein. Das oft kritisierte Quietschen und Knacksen diverser Kunststoff-Teile soll nun auch der Vergangenheit angehören. Die sicherlich auffälligste und beste Neuerung findet sich am neu gestalteten und mit Leder bezogenen Armaturenträger: Die Flut an Knöpfen und Schaltern wurde deutlich reduziert, der Touchscreen wuchs von 7 auf 8 Zoll. Zudem wurden die Schaltpaddles neu platziert, sie befinden sich jetzt direkt am Lenkrad. Dorthin wandert auch die Bedienung anderer Funktionen.
Über den Preis des verfeinerten GTR macht Nissan noch keine Angaben. Bestellungen werden ab April entgegengenommen.
Fotos: Nissan

 

US-Spezialitäten auf der NAIAS 2016

Nur schauen!

Wovon Amerika träumt, was es demnächst fährt, und was wohl kaum nach Europa kommt – in drei Versionen.

Chrysler hat das Segment der Minivans miterfunden, aber die Familien-Mobile sind am Aussterben. Jetzt erfindet der Pentastar sein Großraumfahrzeug neu.

Foto: Chrysler
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Mit dem Pacifica geht man, ähnlich wie z.B. auch Renault, in Richtung Crossover-Ästhetik.
Nebenbei: Die Plattform ist seit längerer Zeit wieder eine Eigenentwicklung von Chrysler. Sie bringt auch den ersten Plug-In-Hybridantrieb der Marke mit zu den Händlern.
Der vielleicht massivste japanische Auftritt seit Pearl Harbor: Mit dem neu gestalteten großen Pickup Titan Warrior will Nissan sich im US-Segment der großen „Pritschen“ etwas breiter machen als bisher.
Foto: Nissan
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Hier ist viel Geld zu holen, aber die Ausländer haben beim konservativen Pickup-Publikum noch immer keinen Auftrag gegen die Detroiter Hausmarken.
Für Aufmerksamkeit sorgt die Brutalo-Version Titan Warrior in den Außenfarben „Thunder“ und „Magma“ mit 37-Zoll-Bereifung. Unter der Haube: Ein V8-Turbodiesel von Cummins samt Sechsgang-Automatik. PS & Nm:  Ausreichend! In Serie: Vielleicht.
Hasta l’Avista: Mit einem bildschönen Konzept glänzt die GM-Marke Buick.
Foto: Buick
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Das heckgetriebene Coupé namens Avista wird unter diesem Label (wenn überhaupt) nur in Amerika und China zu sehen sein.
Aber: andere Marken des Konzerns könnten sich womöglich ein paar Ideen davon abschauen. Auch das Styling der europäischen GM-Tochter schimmert in Avistas Linien durch.
Unter dem feschen Blech arbeitet ein V6-Twinturbo mit 400 PS und Achtgang-Automatikgetriebe.

Kein Ende im Gelände: Nissan Navara

Frisch gefedert

Nissans Arbeitstiere gehen mit der Zeit – und die fordert selbst von den urwüchsigsten Typen mehr Pkw-Komfort.

Foto: Nissan
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Darauf hat die japanische Marke bei der vierten Generation ihres Parade-Pickup noch deutlicher Bezug genommen. Das zeigt sich in der Design-Politur außen und innen mit zahlreichen Zitaten vom Qashqai, außerdem in erweiterter Ausstattung hinsichtlich Sicherheit, Infotainment- und Assistenz-Elektronik, und bei der Technik. Wohl ruht der Aufbau nach wie vor auf einem Leiterrahmen, doch bietet eine in diesem Segment neue Hinterachse (Mehrlenker mit Schrauben- statt der üblichen Blattfedern) mehr Komfort.
Foto: Nissan
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Gegenüberstellung der Talente von Navara „alt“ und „neu“ auf felsigen, winkeligen Waldpfaden: Was der Alte schon gut konnte, kann der Neue bequemer. Erstaunlich ist die Agilität des Doppelkabiners im Wald und auf Asphalt. Denn obwohl er nicht gewachsen ist, ist seine Länge imposant: Je nach Version zwischen 5,1 und 5,3 Meter. Die Ladefläche kann’s mit maximal 1,8 Meter langem Ladegut aufnehmen. Überschaubare Antriebspalette: Es gibt in Österreich einen 2,3l-Diesel, wahlweise mit 160 PS (Monoturbo) oder 190 PS (Biturbo). Die niedrigere Leistungsstufe ist an ein manuelles Sechsgang-Getriebe gebunden, der stärkere Selbstzünder an eine Siebenstufen-Automatik. Beide kommen mit den rund zwei Tonnen Basisgewicht des Pritschenwagens gut zurecht. Ab rund 1.000 Kilogramm kann man dem Navara aufladen.
Maximale Anhängelast: Bis zu 3,5 Tonnen, ausgenommen beim Einstiegsmodell King Cab mit 160 PS und Heckantrieb, es schleppt „nur“ 3.010 Kilo. Neu am 4×4-Antrieb: Elektronisch statt mechanisch geregeltes Sperrdifferenzial. Die Wahlmöglichkeit der Fahr-Modi (2WD, variabler oder fixierter 4WD) per Drehregler ist gleich geblieben. Preis: ab 22.509 Euro (exkl. MWSt). Der Marktstart: Jänner 2016.
Fotos: Nissan

 

Renault-Nissan: Spannungen um die Allianz

Mehr oder weniger

Die Japaner wollen mehr Mitsprache, aber das stört einen Renault-Shareholder: Den französischen Staat.

Die Allianz hat ihren Ursprung in der finanziellen Schieflage von Nissan Motors Ende der 1990er. Der Retter in der Not kam aus Frankreich: Renault erwarb über 40 Prozent der Firmenanteile, gestaltete die Übernahme jedoch ausgesprochen freundlich, als „Allianz“ – wenngleich mit Schwergewicht auf dem europäischen Partner.

Foto: Nissan
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Foto: Renaut
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Foto: Renault
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Zementiert ist die Verbindung durch das Joint Venture Renault-Nissan und durch wechselseitige Beteiligungen. Denn Nissan hält seinerseits 15 Prozent an Renault, hat aber kein Stimmrecht bei Unternehmensentscheidungen.
Die unter der Ägide des von Renault entsandten Sanierers Carlos Ghosn gesundete Firma Nissan ist jedoch wirtschaftlich der größere Hersteller; von ihr kommen zwei Drittel aller verkauften Autos der Allianz. Man möchte gerne mehr Mitspracherecht mit bis zu 35 Prozent Anteilen an Renault.
Dagegen hat vor allem der französische Staat als aktuell größter Shareholder von Renault etwas einzuwenden.

Régie-Fehler?

Mitbegründer Louis Renault verlor nach der Befreiung Frankreichs 1944 die Kontrolle über sein Unternehmen. Da wurde er als Kollaborateur angeklagt (er starb noch vor dem Prozess), die Firma blieb von 1945 bis 1996 als „Régie Renault“ komplett verstaatlicht.
Im April 2015 hat die französische Republik einigermaßen überraschend ihre Anteile an Renault von 15 auf knapp 20 Prozent erhöht. Damit schmetterten die Staatsvertreter den Vorschlag von Carlos Ghosn auf ein neues Stimmrecht im Aufsichtsrat ab.
Statt „one share, one vote“ bleibt es beim doppelten Stimmrecht für Langzeit-Investoren. Im Hintergrund stehen politisch motivierte Ängste. Unpopuläre Entscheidungen könnten der französischen Regierung den Arbeitsplatz kosten.
Zwischen Ghosn, der mittlerweile auch Chef bei Renault und Renault-Nissan ist, und dem derzeitigen französischen Wirtschaftsminister wird dieser Tage die Luft immer dicker.
Unterdessen arbeitet der Allianz-Fan Ghosn weiter an der seit 2010 bestehenden Zusammenarbeit mit Daimler. Auch hier gibt es kleine wechselseitige Beteiligungen.

Nissan Evalia: siebenfach elektrisch

Batterie-Bus

Den elektrisierten e-NV200 offeriert Nissan in der Pkw-Variante Evalia nun auch mit bis zu sieben Plätzen. Die dritte Sitzreihe ist wegklappbar.

Gerade ein Jahr ist es her, dass Nissan den NV200 elektrifiziert hat. Als Batterietriebling ist er auf dem Papier am Typenbezeichnungszusatz „e-„ identifizierbar, in freier Wildbahn deuten blaue Design-Details auf den Elektriker-Status hin. Das betrifft sowohl die reine Nützlingsversion – Kastenwagen und Kombi – als auch die Pkw-Variante namens Evalia. Die war bislang am (exklusiven) Produktionsstandort Barcelona als Fünfsitzer vom Band gerollt. Jetzt reicht Nissan eine Version mit sieben Plätzen, damit eine Kleinbus-Variante nach.

Foto: Nissan
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Eingebaut wurde dafür in den Tiefen des Fonds eine dritte Sitzreihe. Der Modularität und Praktikabilität halber sind die zusätzlichen Sitzmöbel sowohl falt- als auch (seitlich) anklappbar. Das ändert nichts am Antrieb, der vom Leaf übernommenen und adaptierten, batterie-betriebenen E-Maschine mit 109 PS (und 254 Nm Maximaldrehmoment), gekoppelt an ein CVT-Getriebe. Für die maximal mögliche Reichweite gibt Nissan bis zu 167 Kilometer an. Ob Fünf- oder Siebensitzer: Der Batterie-Bus ist ausschließlich in der Top-Ausstattung Tekna orderbar.
Der Preis: ab 38.386 Euro inklusive Batterien, ab 32.640 Euro bei Miete der Akkus. Bestellungen ab sofort, Auslieferungen ab Herbst.
Fotos: Nissan