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Schlagwort: Übernahme

Peugeot erwägt Übernahme von Opel

Löwenblitz?

Die Konzernsprecher von General Motors und dem PSA-Konzern bestätigen Gespräche zur Übernahme von Opel.

In der Autobranche bahnt sich ein Milliarden-Deal an. Laut Deutschen Medien gibt es zwischen General Motors und Peugeot Verhandlungen über die Übernahme von Opel. Ein Sprecher der PSA-Gruppe bestätigte dies, weitere Details nannte er aber nicht. Opel gehört seit dem Jahr 1929 zur GM-Gruppe.
Über einen Zusammenschluss der beiden Marken wurde in der Vergangenheit immer wieder spekuliert. Seit 2012 arbeiten GM und PSA im Rahmen einer Allianz zusammen. Beide Unternehmen bedienen dieselben Märkte mit ähnlichen Modellen. Beim Zusammenschluss von PSA und Opel würde der zweitgrößte Autobauer Europas hinter Volkswagen entstehen. Sie würden sodann 16,3 Prozent Markanteil am europäischen Automarkt halten.
Experten sehen den Zusammenschluss aber mit Skepsis, da beide Marken seit der Finanzkrise arg gebeutelt wurden. Der PSA-Konzern musste 2013 mit Hilfe von Staatsgeldern und massiven Kürzungen saniert werden. Opel schaffte es mit einem Defizit von 257 Millionen Euro auch im letzten Jahr nicht, erstmals seit 1999 in die Gewinnzone zu gelangen.
Fotos: Peugeot/Opel

Nissan steigt bei Mitsubishi Motors ein

Die Allianz wächst

34 Prozent übernimmt Nissan von der angeschlagenen Mitsubishi Motor Corporation, dem Auto-Zweig des japanischen Riesenkonzerns.

Carlos Ghosn hat einen weiteren Job: Der oberste „Macher“ bei Renault und Nissan wird jetzt auch Chairman bei Mitsubishi. Damit hat der Hersteller gleichzeitig Zugang zur gemeinsamen Technologie der franko-japanischen „Allianz“. Der bisherige CEO der Marke bleibt am Ruder, er hat mit Carlos Ghosn in Zukunft aber einen wachsamen Aufsichtsratsvorsitzenden hinter sich.
Ghosn hat sich bei Renault und Nissan als Sanierer einen Namen gemacht. Kann er das Kunststück bei Mitsubishi wiederholen? Dort sitzt die Krise nach einem großen Skandal in Japan tief: im Heimatmarkt darf die Marke einige Fahrzeuge nicht mehr verkaufen, dann man hat bei den werksseitigen Verbrauchs- und Reichweitenangaben geflunkert.
Das betrifft – wohl gemerkt: nicht bei uns! – unter anderem den Pajero und den Elektriker i-MiEV, aber auch die in Japan so wichtigen „kei-cars“, Kleinwagen mit maximal 660 ccm Hubraum. Auf diesem Gebiet ist Nissan seit einigen Jahren bereits ein Kooperationspartner. Dazu beeinträchtigen Sicherheits-Altlasten weiterhin das Image des Herstellers in Japan.
In anderen Teilen der Welt, also auch bei uns, sind keine Produkte von Mitsubishi betroffen; in puncto Absatzzahlen sieht es aber nicht rosig aus. Die Nutzfahrzeugsparte Fuso hat man schon vor einiger Zeit an den Daimler-Konzern abgegeben.
Die Suche nach Kooperationspartnern läuft schon länger, jetzt war die Lage brisant – fürs heurige Finanzjahr wird ein Verlust von 2,3 Milliarden Dollar avisiert. Nissan konnte somit zu einem recht kulanten Preis bei Mitsubishi die Kontrolle übernehmen.
Seit Mai wird an der konkreten Umsetzung gearbeitet. Damit rutscht die „Allianz“ Renault-Nissan-Mitsubishi in die Top 3 der Autoindustrie. Zusammen verkauft man im heurigen Finanzjahr 10 Millionen Fahrzeuge.
Spannend: In einem weltweit starken Segment für Mitsubishi, bei den Pickups und Allradlern, ist Nissan ein massiver Konkurrent. Auf der anderen Seite zeigt Nissan großes Interesse für Mitsubishis Plug-in-Hybridsystem, das zum Allianz-Standard werden soll. Bleiben die Markenidentitäten erhalten, gibt es „Bereinigungen“ im Produktportfolio?
In der Zwischenzeit haben auch Toyota und Suzuki eine recht intensive Plauderei über mögliche zukünftige Beziehungen begonnen. Interessante Zeiten in der Autoindustrie!
Video der Pressekonferenz:

Industrie: Nissan steigt bei Mitsubishi ein

Strategische Allianz

Im Gefolge eines Skandals um manipulierte Verbrauchswerte gibt der Techno-Konzern die Kontrolle über seine Auto-Sparte ab.

34 Prozent am Autohersteller erwirbt die Nissan Motor Co., wie man bereits offiziell bestätigt hat. Damit ist man bei den derzeitigen Eigentumsverhältnissen der größte Einzelaktionär. Die Kaufsumme: 237 Milliarden Yen, das sind ca. 1,9 Milliarden Euro.

Foto: Mitsubishi
Foto: Mitsubishi

Foto: Mitsubishi
Foto: Mitsubishi

Präsentiert wird dies seitens Nissan als eine weitere strategische Allianz; der Begriff „Übernahme“ wird tunlichst vermieden.
Die Mitsubishi Motors Corporation ist in jüngster Zeit geschwächt: Einerseits schwächeln die Absatzzahlen auf einigen großen Märkten, andererseits braucht man Partner für die entwicklung neuer Produkte, wie z.B. den Nachfolger des angegrauten Lancer.

Schwere Zeiten

Und die letzten Wochen haben am japanischen Markt große Einbrüche bei den Verkaufszahlen gebracht; in weniger als einem Monat haben die Aktien des Unternehmens beinahe die Hälfte ihres Wertes verloren.
Denn die Firma musste zugeben, seit Anfang der 1990er für einige seiner Modelle Verbrauchsdaten mit einem nicht gesetzeskonformen Prüfverfahren ermittelt zu haben, mit „Unschärfen“ bis zu 10 Prozent.
Das betraf nur in Japan verkaufte Fahrzeuge, jedoch dort auch die Bestseller der Marke – zwei „Kei-Cars“ mit maximal 660 ccm Hubraum, die mehr als die Hälfte des Mitsubishi-Absatzes ausmachen.
Nissan und Mitsubishi stehen seit fünf Jahren in engeren Geschäftsbeziehungen, einige Mitsubishi-Produkte werden in Japan unter dem Nissan-Label verkauft, darunter auch solche mit zweifelhaften Verbrauchsangaben.
Jetzt will Nissan-Chef Carlos Ghosn verstärkt Synergien ausnutzen. Die Marke Mitsubishi soll bestehen bleiben.

Pininfarina: Neue Eigentümer aus Indien

Mahindra schlägt zu

Die italienische Styling- und Entwicklungsfirma bleibt eigenständig, aber die Anteilsmehrheit gehört den Indischen Autobauern.

Mahindra & Mahindra bleibt auf Expansionskurs: Zwar hat das indische Unternehmen vor einigen Jahren einen Rückschlag mit dem verpatzten Einstieg in dne US-Markt erlitten, es glänzte aber bei der Übernahme des koreanischen Herstellers SsangYong und auch beim Kauf der Zweirad-Sparte von Peugeot.
Jetzt übernimmt man für 168 Millionen Euro die Mehrheit am Auto-Couturier Pininfarina. Das 85 Jahre alte italienische Familienunternehmen – bekannt als Haus- und Hofstylist von Ferrari, aber auch beispielsweise Peugeot – ist seit über einem Jahrzehnt finanziell angeschlagen.
„Nur“ etwas mehr als 25 Millionen Euro sind tatsächliche Kaufsumme, über 114 Millionen sind Verpflichtungen gegenüber Gläubigern, die Mahindra übernimmt. Weitere 20 Millionen wollen die neuen Mehrheitseigner in die Firma investieren.
Pininfarina als Autoproduzenten gibt es schon länger nicht mehr; das Werk in Grugliasco hätte zuletzt für einen Neustart der Marke De Tomaso verwendet werden sollen, diese Pläne lösten sich in Luft auf.