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Weltmeister: Gedenken an Rupert Hollaus

Einer wie sonst keiner

Neben dem Gedächtnisrennen am Red Bull Ring erinnert auch eine Ausstellung in seiner Heimatgemeinde Traisen an den Motorrad-Weltmeister.

Foto: Archiv
Foto: Archiv

Der 11. September 1954 in Monza: Knapp nach 9 Uhr wird die Hochgeschwindigkeits-Strecke für das Abschlusstraining freigegeben. Auch in den Boxen von NSU macht man die drei Werks-Maschinen für die zwei Deutschen Werner Haas, Hermann-Paul Müller und dem jungen Österreicher Rupert Hollaus bereit. Kurze Zeit später starten die Piloten zur ersten Runde, danach drehen sie den Gashahn bis auf Anschlag um. Hollaus brennt auf Anhieb, mit 149 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, eine neue Rekordrunde in den Asphalt.
Doch plötzlich verstummen die Motoren im königlichen Park von Monza. Sein Teamkollege Müller erreicht die Box und berichtet dort schockiert von einem Unfall von Hollaus in der zweiten Lesmo-Kurve. Ärzte und Sanitäter rasen zur Unfallstelle, doch für den 23-Jährigen kommt jede Hilfe zu spät. Der bereits feststehende 250ccm-Weltmeister des Jahres 1954 streifte vor der Kurve mit der Fußraste am Boden, verlor dadurch die Kontrolle über sein Motorrad und flog in die Strohballen. Rupert Hollaus erlag um 17 Uhr im Krankenhaus von Monza seinen Verletzungen.

Auch heute noch erinnert man sich in seiner Heimatgemeinde Traisen an Hollaus. Immerhin kam der einzige österreichische Straßenmotorrad-Weltmeister auch dort in Kontakt mit dem Zweirad, da sein Vater eine Motorrad-Werkstätte betrieb. Im rund 20 Kilometer entfernten Sankt Pölten bestritt der junge Hollaus seine ersten Rennen und lernte dabei Alex Mayer, einen Profi-Rennfahrer kennen, der Zeit seines Lebens als Mentor und Unterstützer an seiner Seite stand.
Foto: Joachim Köhler
Foto: Joachim Köhler

62 Jahre nach dem tragischen Tod von Hollaus veranstaltet die Gemeinde Traisen eine Ausstellung, die an den kometenhaften Aufstieg, bis hin zum Werksvertrag bei NSU und dem tragischen Tod des damals 23-Jährigen erinnert. Neben historischen Schaustücken aus der Zeit von Hollaus wird auch seine Weltmeister-Maschine aus dem Jahr 1954 gezeigt werden. Doch der Bogen der Sonderausstellung spannt sich diesmal bis in die Neuzeit: Auch das Bike von Marc Marquez aus dem Jahr 2014 wird zu sehen sein.
Neben diesen beiden Maschinen werden 25 weitere Motorräder präsentiert. Beginnende mit einer Zentith aus 1923, einer Brough‐Superior aus 1924 über eine Norton Manx bis hin zu modernen Superbikes aus den späten 1990er Jahren. Persönliche Gegenstände des Motorrad-Weltmeisters, einmaliges Bildmaterial sowie seine Pokale und Trophäen runden die umfangreiche Präsentation ab. Die Ausstellung ist vom 10. bis 18. September 2016, täglich von 10 bis 18 Uhr im Volksheim Traisen bei freiem Eintritt zu besichtigen.
Foto: Gemeinde Traisen
Foto: Gemeinde Traisen

Zudem steht das erste Wochenende ganz im Zeichen des österreichischen Motorradsportes: Neben einem Sonderpostamt am 10. September von 11 bis 15 Uhr haben für diesen Tag mehr als 30 österreichische Staatsmeister ihr Kommen zu gesagt. Sie stehen ab 14 Uhr für Gespräche, Autogramme und Fotos zur Verfügung.
Für den 11. September 2016 ist ein Motorradtreffen am Traisner Rathausplatz geplant, mit einer anschließenden Motorradsegnung und einer „Parade durch Traisen“.
Fotos: Audi Tradition, Gemeinde Traisen, Archiv Hintermayer
http://www.noe360.at/item/ausstellung-rupert-hollaus/
 

Weltmeister-NSU beim Festival of Speed

Zurück zum Ursprung

Audi wird beim diesjährigen Goodwood Festival of Speed mit zwei und vier Rädern an den Start gehen.

Beim diesjährigen Goodwood Festival of Speed in Südengland ist die Audi Tradition mit zwei und vier Rädern am Start: Nick Mason, der Schlagzeuger von Pink Floyd, steuert einen Auto Union Typ D Doppelkompressor. Der frühere Vize‑Motorradweltmeister Ralf Waldmann pilotiert eine NSU Sportmax von 1955. Ebenfalls in Goodwood dabei ist eine NSU „Bullus“ von 1931. Rund 200.000 Zuschauer werden vom 26. bis 28. Juni beim Festival of Speed erwartet – der jährliche Höhepunkt für Fans historischen Motorsports.

Foto: Audi
Foto: Audi

Publikumsliebling Nick Mason sitzt in Goodwood inzwischen zum neunten Mal für AudiTradition hinter dem Steuer. „Es ist jedes Mal aufs Neue etwas ganz Besonderes, so ein Auto bewegen zu dürfen,“ sagt der Pink-Floyd-Drummer und Autoenthusiast. Der Auto Union Typ D Doppelkompressor war die letzte Entwicklungsstufe der Auto Union-Silberpfeile vor dem Zweiten Weltkrieg. 1939 gewann der 485 PS starke Zwölfzylinder die Grand Prix von Frankreich und Jugoslawien.
Auch am Start ist Audi Tradition mit zwei besonderen Motorrädern und einem herausragenden Fahrer: Ralf Waldmann gewann in seiner Karriere über 20 GP und wurde zweimal Motorrad-Vize-Weltmeister. In Goodwood steigt Waldmann auf eine NSU Sportmax aus dem Jahre 1955. Die Maschine mit 250 ccm war für Privatfahrer konzipiert, nachdem die Audi-Vorgängermarke NSU als amtierender Weltmeister ihre Werksmannschaft 1954 aufgelöst hatte. Auf einer Sportmax gewann 1955 Hermann Paul Müller – Silberpfeil-Pilot für die Auto Union in den 1930er Jahren – die Motorrad-Weltmeisterschaft als Privatfahrer.