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Schlagwort: Gesetz

Das ändert sich 2017 für Autofahrer

Viel Neues im neuen Jahr

Auch 2017 wird sich für die österreichischen Autofahrer einiges ändern. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen.

 Mit in Kraft treten der 34. KFG-Novelle bekommen Elektro- und Wasserstofffahrzeuge künftig eigene Kennzeichen: Durch die grüne statt schwarzer Schrift sind diese Fahrzeuge leicht von konventionell betriebenen Autos zu unterscheiden und es können leichter Vergünstigungen für solche Fahrzeuge vorgesehen werden, wie etwa kostenfreies Parken oder die Erlaubnis zur Benutzung der Busspuren.
Verlängerung Probeführerschein:
Mit 1. Juli 2017 wird die Probezeit für den Führerschein von zwei auf drei Jahre verlängert. Zusätzlich wird das Delikt „Benützung von Mobiltelefonen am Steuer“ in den Katalog der Delikte aufgenommen. Wer also während der Probezeit beim Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung erwischt wird, muss mit einer Verlängerung der Probezeit auf vier Jahre rechnen.
Mopedausbildung:
Die Prüfung für den Mopedführerschein soll künftig auf dem Computer absolviert werden. Außerdem kann mit der Ausbildung nun erst zwei Monate (bisher sechs Monate) vor dem 15. Geburtstag gestartet werden.

Foto: Asfinag

Alkolocks:
Ab Mitte des Jahres soll das alternative Bewährungssystem einen fünfjährigen Pilotversuch starten. Nach der Hälfte der Entzugsdauer kann sich der betroffene Autofahrer einen Alkomaten in sein Fahrzeug einbauen lassen. Zusätzlich müssen Mentoring-Gespräche stattfinden. Das Alkolock-System wird zusätzlich zum bestehenden Entzugssystem eingeführt.
Neue Zusatztafel:
Eine Zusatztafel zum Verkehrszeichen „Halten und Parken verboten“, die das Symbol eines Steckers zeigt, besagt, dass künftig an dieser Stelle ausschließlich E-Fahrzeuge zum Aufladen der Batterie stehen dürfen.
E-Auto-Förderung:
Offiziell können ab März die Anträge zur Ankaufsförderung für Elektroautos und Plug-In-Fahrzeuge gestellt werden. Stichtag der Gültigkeit ist aber bereits der 1. Jänner 2017. Der Ankauf von reinen E-Fahrzeugen wird mit 4.000,- Euro gefördert, die Anschaffung von Plug-In-Autos wird mit 1.500,- Euro unterstützt.
Autobahn-Vignette:
Die neue Vignette 2017 ist türkis und löste am 1. Dezember die mandarin-orange ab. Die Autobahn-Vignette für das Jahr 2017 wird um 0,8 Prozent teurer und kostet für ein Jahr nun 86,40,- Euro statt 85,70,- Euro. Motorradfahrer haben statt 34,10,- Euro aktuell 34,40,- Euro zu zahlen. Erhältlich sind auch 10-Tages- bzw. 2 Monats-Vignetten.
Fotobeweis
Wer wegen einer Geschwindigkeitsübertretung auf Österreichs Straßen geblitzt wird, kann künftig auch wegen anderer Verkehrsdelikte belangt werden. Etwa wenn auf dem Radarfoto zu sehen ist, dass ohne Freisprecheinrichtung telefoniert oder gegen die Gurten- bzw. die Sturzhelmpflicht verstoßen wurde.
Quelle: ARBÖ / Fotos: ASFINAG

Internet der Dinge: Autos als Datenquellen

„My Car My Data“

Fahrzeuge sind in immer größerem Maß vernetzt – damit stellt sich die Frage: Wem gehören die Daten, und wer darf sie nützen?

Weil es immer mehr und immer bessere Assistenzsysteme gibt, sind Fahrzeuge bereits mit Sensoren vollgestopft. Ständig werden Daten gesammelt, aber nur zum Teil dem Fahrer angezeigt.
Aus ihnen lässt sich eine Menge über das Fahrverhalten und die Reisegewohnheiten (und damit die Lebensumstände) des „Users“ ablesen. Daher sind sie bares Geld wert.
Die ab 2018 verpflichtende „E-Call“-Funktion steigert den Grad der Vernetzung. Das autonom fahrende Auto braucht sowieso komplette Vernetzung, um überhaupt funktionieren zu können.
Deshalb die Kampagne „My Car My Data“: Der Autofahrer-Weltverband FIA will die rechtlich verankerte Selbstbestimmung der Autofahrer darüber, welche Daten von den Fahrzeugen weitergegeben werden.
Etliche Informationen gehen auch an den OEM (original equipment manufacturer, Autohersteller), ohne dass es den Fahrzeughaltern bewusst ist. Dabei geht es beispielsweise um den technischen Zustand eines Pkw, aber auch um das Fahrverhalten des Autolenkers.
Diesen Transfer sollen Fahrzeugeigentümer und –fahrer auf Wunsch abstellen können. Und andererseits sollen, wiederum auf Wunsch des Eigentümers, auch Dritte wie z.B. freie Werkstätten oder Pannendienste dazu Zugang haben.

Alle wollen’s wissen

Im August hat die FIA untersuchen lassen, in welchem Umfang zwei handelsübliche Fahrzeuge Daten erfassen und übermitteln. Das Ergebnis: Erfasst werden Fahrerprofil, Standorte und Fahrzeit des Autos ebenso wie die vom Telefon synchronisierten Kontaktdaten.
Zugriff hat derzeit nur der OEM. Der Transfer in Richtung Werk erfolgt mittels eingebauter SIM-Karte oder über Auto-bezogene Apps am mitgebrachten Telefon.
Vom OEM gehen diese Daten dann womöglich weiter an Dienstleister; die treten dann auf Basis dessen z.B. bei Unfällen oder Pannen in Aktion, schicken Wartungserinnerungen aus oder erstellen individuell zugeschnittene Versicherungsangebote.
Konnektivität, Navigation und andere vernetzte Technologien werden von den OEMs zugekauft; die Technologiepartner wie Apple, Google und andere sind allerdings ganz groß im Geschäft mit den Fahr- und Reisedaten der Nutzer. Dieses Geschäft hätten die Autofirmen gerne selber gemacht. Da geht es natürlich um „e-commerce“ und zielgerichtete Werbung.

„Meine Daten gehören mir!“

12.000 Personen in ganz Europa wurden zum Thema befragt, davon 1.001 in Österreich. Das Ergebnis: eine Mehrheit der Autofahrer hat nichts gegen die Aufzeichnung und Weitergabe von Daten – aber unter bestimmten Voraussetzungen und zu klar bestimmten Zwecken.
95 Prozent fordern gesetzliche Regelungen für den Datentransfer von und zu Fahrzeugen, 91 Prozent möchten die Möglichkeit der Abschaltung haben, und 92 Prozent möchten damit verbundene Angebote für Pkw-Dienstleistungen herstellerunabhängig wählen können.
Die Ergebnisse für Österreich: 86 Prozent der Befragten würden ausgewählte Daten zur Pannenbehebung weitergeben; 91 Prozent möchten jedoch den Pannendienst selbst wählen. 97 Prozent wollen die Kommunikation aus dem Auto komplett abschalten können. 92 Prozent fordern klare Regelung durch Gesetze.
Die FIA und die in ihr vertretenen Autofahrerclubs wünschen sich eine verpflichtende Offenlegung für jedes am Markt befindliche Auto: welche Daten werden erfasst, gespeichert und weitergegeben?
Mehr dazu unter www.mycarmydata.eu
 

 

Industrie gegen Anti-Diesel-Gesetze

Diesel im Out?

Vor 20 Jahren das Wundermittel für „grünere“ Mobilität, heute im Fadenkreuz der Obrigkeit: Wird der Dieselmotor verteufelt?

Das meint zumindest der europäische Autohersteller-Verband ACEA. Der Anlass: Ausgerechnet Frankreich, einer der wichtigsten Dieselmotor-Produzenten der Welt, hat die aktuellen Euro-6-Dieselmotoren nicht in seine Kategorie der umweltfreundlichsten Antriebe aufgenommen.

Foto: Audi
Foto: Audi

Damit dürfen auch die neuesten Dieselfahrzeuge z.B. nicht in Umweltzonen (Innenstädte etc.) fahren und müssten höhere Steuern zahlen.
Das betrifft brandaktuelle Autos – ab 1. September müssen alle zum Verkauf angebotenen Neufahrzeuge dem Euro-6-Standard entsprechen.
Es gebe keinen Grund für eine Diskriminierung der Diesel-Technologie, sagt der ACEA Generalsekretär Erik Jonnaert; sowohl vom Umwelt- als auch vom Gesundheits-Standpunkt mache dies keinen Sinn und könne sich auf die Mobilität in Städten, vor allem für den Berufsverkehr, nachteilig auswirken.

Fairness ist gefragt

Euro-6-Diesel sind laut Jonnaert dank ihres niedrigen CO2-Ausstoßes essentieller Bestandteil der Strategie zum Erreichen der EU-Emissionsziele für 2021. Es brauche jetzt rasch faire rechtliche Grundlagen für den vorgeschriebenen „Real Driving Emissions“-Test (RDE); ohne ihn sei es der Industrie unmöglich zu zeigen, dass Euro-6-Diesel auch einen geringen NOx-Ausstoß haben, sagt der ACEA-General.
Mitglieder der ACEA sind die BMW Group, DAF Trucks, Daimler, Fiat Chrysler Automobiles, Ford of Europe, Hyundai Motor Europe, IVECO, Jaguar Land Rover, Opel Group, PSA Peugeot Citroën, Renault Group, Toyota Motor Europe, Volkswagen Group, Volvo Cars und Volvo Group.
Übrigens: Das große Bild zeigt den Peugeot 404 Diesel Record des Jahres 1965, mit dem damals in Montlhéry insgesamt 40 Weltrekorde aufgestellt wurden.