• abo@rally-more.at

Schlagwort: Urlaub

Verkehrsclubs warnen vor Strafen im Ausland

Rechnungen aufbewahren

Behörden in beliebten Urlaubsländern gehen teils rigoros gegen ausländische Verkehrssünder vor.

Die ersten Urlauber kehren zurück, und schon laufen die Telefone beim heiß. Grund dafür sind die Behörden in beliebten Urlaubsländern der Österreicher wie Italien, Slowenien, Ungarn oder Kroatien, die jede auch noch so kleine Verfehlung im Straßenverkehr mit teil horrenden Strafen ahnden. „Leider“, so Dr. Stefan Mann, Leiter der ARBÖ-Rechtsabteilung, „bleibt den Autolenkern oftmals keine andere Möglichkeit, als die Strafe zu bezahlen.
Auch wenn die rechtliche Deckung für das Eintreiben der Strafe durch den EU-Rahmenbeschluss über die Vollstreckung ausländischer Verwaltungsstrafen vorhanden ist, so ist die Vorgehensweise der ausländischen Behörden teils bedenklich. Dieser Rahmenbeschluss sieht vor, dass alle in einem Mitgliedstaat verhängten Geldstrafen und Geldbußen ab 70 Euro (Ausnahme Deutschland: bereits ab 25 Euro) EU-weit vollstreckt werden können.“
Immer öfter melden sich betroffene Autolenker, die teils Monate nach dem Urlaubsaufenthalt mit unverhältnismäßigen Strafen konfrontiert werden. Dabei greifen die Behörden auf das gesamte Potpourri an möglichen Verkehrssünden zurück wie zum Beispiel falsch Parken, Geschwindigkeitsübertretung oder nicht bezahlte Autobahngebühr. Belege wie bezahlte Parktickets sind dann meistens nicht mehr vorhanden, wodurch der Beweis, dass die Maut- bzw. Parkgebühr korrekt bezahlt wurde, nicht mehr möglich ist. Darüber hinaus werden die Strafen in der Folge oftmals auch direkt von Inkassobüros oder Anwälten aus Deutschland, Kroatien Schweden oder England „eingetrieben“.
Doch wie soll man sich als Fahrzeughalter nun verhalten? „Das wichtigste ist, dass man sich im Vorfeld der Urlaubsfahrt über die örtlichen Gegebenheiten informiert. Wenn es dennoch passieren sollte, dass man eine Strafe erhält, sollte man wenn möglich direkt vor Ort bezahlen, da so eine höhere Strafe vermeiden werden kann. Wer die Zahlungsaufforderung nach Hause geschickt bekommt, sollte abklären, ob der Vorwurf gerechtfertigt ist. Wenn ja, sollte die Strafe bezahlt werden, um höhere Strafforderungen zu entgehen“, so Dr. Mann abschließend.

Reiseübelkeit im Auto: Ursachen & Lösungen

Grund allen Übels

Gerade im oftmals zähfließenden Urlaubsverkehr wird Passagieren oft schlecht – aber warum?

„Mir ist schlecht“: Diesen gefürchteten Satz werden auch dieses Jahr zahlreiche Eltern zu hören bekommen, wenn viele Millionen Menschen mit dem Auto in den Urlaub fahren. Gerade im Stop-and-go-Verkehr sowie auf kurvenreichen Straßen leiden Fahrzeuginsassen verstärkt unter Reiseübelkeit. Zwei Drittel aller Menschen war im Auto irgendwann schon einmal schlecht, rund ein Drittel hat an physischen Übelkeitssymptomen gelitten.

Foto: Pixabay
Foto: Pixabay

Kinder und Jugendliche sind am schlimmsten betroffen, insbesondere, wenn sie Filme anschauen oder mit Videospielen beschäftigt sind. Eine von Ford in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass auch Erwachsenen, die unterwegs auf Bildschirme starrten, durchschnittlich nach zehn Minuten übel wurde.
„Reiseübelkeit kann die Urlaubsreise mit der Familie in einen Alptraum verwandeln. Mama und Papa schauen dann nur noch nervös in Richtung der Rücksitze und fürchten, dass sich das Kind übergeben könnte“, sagt Eike Schmidt, Research Engineer am deutschen Ford Research and Innovation Center, „Komfort ist für uns ein wichtiger Aspekt bei der Gestaltung von künftigen Fahrzeugen. Deshalb arbeiten wir auch daran, auslösende Faktoren für die Reiseübelkeit nach Möglichkeit zu reduzieren“.

Vom Auge zum Hirn

Gähnen und Schwitzen sind erste Warnzeichen für Reiseübelkeit im Auto. Ursache sind Fehlanpassungen im Gehirn, das Signale des Gleichgewichtssinns nicht korrekt mit denen des Auges in Einklang bringt.
Babys werden zum Glück nicht krank. Die Anfälligkeit für Reiseübelkeit im Auto erwächst erst mit dem Moment, in dem Kleinkinder anfangen zu gehen. Auch Haustiere sind betroffen. Sogar Goldfische können theoretisch unter Reiseübelkeit leiden. In der Schifffahrt ist sie als Seekrankheit bekannt.

Foto: Pixabay

„Reiseübelkeit ist ein komplexes Problem. Es handelt sich um eine natürliche Reaktion auf einen unnatürlichen Reiz. Heilung als solche ist nicht möglich. Aber wir können immerhin versuchen, die Symptome zu lindern“, sagt Prof. Dr. Jelte Bos von der niederländischen Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO).

Anders sehen, anders fahren

Bei ersten Tests wurde festgestellt, dass die freiwilligen Mitfahrer weniger wahrscheinlich an Übelkeit litten, wenn Bildschirme im Innenraum des Fahrzeugs höher montiert wurden und die vorausliegende Straße gut gesehen werden konnte. Experimentell werden jetzt alternative Wege erforscht, wie der Fahrtverlauf von Passagieren besser eingesehen werden kann, so dass sich die Sinne besser auf kurvenreiche Straßen oder holprige Pisten einstellen können.
„Viele Fahrer denken, dass ihr Kind ein Problem mit Reiseübelkeit hätte – aber vielleicht hat das Kind einfach nur ein Problem mit ihrem Fahrstil“, gibt Prof. Bos zu bedenken. Der Professor hat an der Universität von Amsterdam bereits an einer Applikation gearbeitet, die zeigt, ob und wann das Fahrverhalten übelkeitsgefährdete Passagiere beeinträchtigen könnte.
Sein Fazit: „Ein ruhiger und vorausschauender Fahrstil verringert nicht nur das Risiko für Übelkeit, sondern reduziert auch die Kraftstoffkosten“.

Vorschläge zur Reduzierung von Reiseübelkeit:
  • Passagiere sollten eher in der Mitte der Rücksitzbank oder vorzugsweise vorne im Auto sitzen, um die vorausliegende Straße besser sehen zu können
  • Fahren Sie vorausschauend, vermeiden Sie plötzliches Bremsen, starke Beschleunigung und Schlaglöcher
  • Lenken Sie ihre Passagiere ab, manchmal hilft schon gemeinsames Singen
  • Kaffee sollte vermieden werden
  • Kopfstützen sollten korrekt eingestellt sein, um den Kopf so gut wie möglich in einer angenehmen Position zu halten
  • Betätigen Sie die Klimaanlage oder öffnen Sie zwischendurch das Seitenfenster für frische Luft

Quelle: Ford

Thema: Reisen mit Haustieren

Hund & Katz auf großer Fahrt

Tipps für reiselustige Vierbeiner und ihre Chauffeure: Wie man Tiere richtig transportiert, damit auch ihnen der Ausflug Spaß macht.

Generell gilt: Sperren Sie Tiere niemals alleine im Auto ein; legen Sie alle zwei Stunden Stopps mit frischem Wasser und „Pinkelpause“ ein (auch für Menschen keine schlechte Idee!); vermeiden Sie Überhitzung und zu starke Sonneneinstrahlung.
Zwei Stunden vor der Fahrt sollten Hund und Katze nicht mehr gefüttert werden. Und: Viele Tiere lassen sich durch Musik beruhigen. Vielleicht finden Sie einen gemeinsamen Lieblingssender!

Bitte anschnallen!

Keinesfalls sollten Tiere ungesichert mitfahren. Also nicht auf der Hutablage oder am Beifahrersitz, wo sie bei einer plötzlichen Bremsung direkt in die Windschutzscheibe prallen. Auch nicht im geschlossenen Kofferraum; sie brauchen ausreichend Luft und Licht. Aber nicht zu viel Luft: Hunde genießen mitunter gern den Fahrtwind; das gibt dann leicht eine Bindehautentzündung. Lassen Sie das Fenster lieber nur einen Spalt breit offen.
Viele Hunde schätzen das Autofahren, für sie gibt es spezielle Gurtsysteme. Wichtig ist, dass die Gurten breit genug sind, um den Vierbeiner beim abrupten Bremsen nicht zu verletzen. Die Halterungen werden am Sicherheitsgurt des Autos befestigt. Große Hunde werden idealerweise im Laderaum mit Trenngitter transportiert. Die sollten der DIN-Norm entsprechen und vom Dach bis zum Boden reichen!
Zum Beispiel das Transportsystem „Dogbag“ aus Italien: Die Tasche in Zeltform erinnert an die Babytragetaschen der 1960er und kann leicht verstaut werden.

Jaguar fährt nicht gern

Katzen sind, ebenso wie Vögel und andere Käfigtiere, im Auto zumeist ängstlich. Auch für mutige Miezen gibt es Sicherheitsgurten, in der Praxis bewähren sich aber eher Transportboxen. Kleine Boxen passen in den Beifahrer-Fußraum, große sollten in den Laderaum gestellt werden, und zwar rutschsicher auch in Kurven und bei Notbremsungen.
Achten Sie auf Qualität, denn minderwertige Boxen könnten bei einem Aufprall splittern. Kleine Transportboxen und -käfige gibt es auch für Nager und Vögel. Die werden beim Blick durchs Seitenfenster panisch, es sollte daher abgedeckt sein.

Eulen nach Athen?

Wer eine Auslandsreise mit dem Haustier plant, muss sich rechtzeitig über Reisedokumente und Impfungen informieren. Innerhalb der EU brauchen Hund & Co. den Heimtierausweis und müssen „gechippt“ sein. Einige Länder verlangen Tollwut-Bluttests, ein Gesundheitszeugnis oder eine Bandwurm-Behandlung. Informationen dazu finden Sie zum Beispiel in der Länderdatenbank des ÖAMTC.