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Neuheiten von Fiat: Tipo und Fullback

Zwei starke Typen

Auf der Dubai Motorshow haben die Italiener zwei neue Modelle enthüllt; eines davon kommt uns recht bekannt vor.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Tipo statt Aegea: Die 4,5 Meter lange Limousine wurde als Konzept seriennahes bereits gezeigt, für den Namen hat Fiat jetzt in die Schublade gegriffen und nach 20 Jahren die Modellbezeichnung Tipo wiederbelebt.
Das Styling kommt vom hauseigenen Centro Stile, gebaut wird das Auto bei Tofas in der Türkei. Zielgebiete sind Europa, der Mittlere Osten und Afrika.
Fiat setzt vorderhand ganz auf das Stufenheck, Varianten wie ein Fünftürer und ein Kombi werden zumindest für Europa folgen.
Motoren: Zu Beginn werden zwei Multijet-Diesel und zwei Benziner offeriert, die Leistungsskala reicht von 95 bis 120 PS. Im Dezember wird der Fiat Tipo in Italien debütieren.

Italo-Japaner: Fullback

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Im Pickup-Segment war Fiat bislang nur zaghaft vertreten; der Fullback soll sich jetzt direkt mit Amarok, Hilux & Co. anlegen.
Das dürfte ihm recht gut gelingen, denn völlig ungeübt ist er nicht. Die Konkurrenz und wir kennen ihn bereits unter dem Namen Mitsubishi L200.
Retuschen an der Vorder- und Heckansicht sowie im Innenraum sorgen für die entsprechende Fiat-Markenidentität.
Ab Mitte 2016 ist der Fullback in Europa auf dem Markt, angetrieben von einem 2,4l-Dieselmotor mit 150 oder 180 PS, samt Sechsgang-Schaltgetriebe oder Fünfgang-Automatik. Zu haben sind Einzel- und Doppelkabine sowie „Extended Cab“.

Konzept: Fiat Ducato 4×4 Expedition

Abseits aller Wege

Es muss nicht immer „Glamping“ sein: Der Allrad-Camper wagt sich auch abseits befestigter Straßen – derzeit jedoch nur als Studie.

Ein Viertel aller Reisemobile auf Kastenwagen-Basis ruhen auf der Plattform des Fiat Ducato. Deshalb hat sich Fiat Professional für den Caravan-Salon im deutschen Düsseldorf den Traum aller Aktiv-Camper einfallen lassen.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Wer nicht nur am Campingplatz das Tafelsilber poliert, sondern es gern auch staubig hat, hat mit dem Ducato 4×4 Expedition seine Freude. Oder „hätte“, denn zu kaufen gibt es ihn (noch?) nicht.
Mitentwickelt hat der französische Allrad-Spezialist Dangel; er liefert die Technik für den permanenten Allradantrieb mit Visco-Kupplung und Sperrdifferential an der Hinterachse.
Die Spur des Ducato wurde verbreitert, die Bodenfreiheit angehoben. Der Motor: ein 150-PS-Turbodiesel in Kombination mit Sechsgang-Schaltgetriebe.

Nicht schlampig

Ein bisserl „geglampt“ wird ja doch, und zwar innen. Die Ausstattung kommt vom Spezialisten Tecnoform, der sich mit exklusiven Reisemobilen und Yachten einen Namen gemacht hat.
Ein ausgeklügeltes Soundsystem und sämtliche heutzutage gängigen Konnektivitäten verstehen sich von selbst. Die Offroad-Zubehörfirma Olmedo liefert dazu äußerliche Accessoires wie Seilwinde, Motorschutz und einen stabilen Dachträger, der auch als Aussichtsplattform genutzt werden kann.

Neu & bissig: Abarth 695 Biposto

Bissige Knallerbse

Zweck und Praxis hat Fiat mit dem Abarth 695 Biposto nicht im Sinn. Aber den Spaß am Fahren dafür umso mehr!

Brachialversionen des „Cinquecento“ haben jahrzehntelange Tradition. Dafür sorgten Tuner wie Giannini, Siata und vor allem Karl bzw. Carlo Abarth. Mittlerweile bauen die Turiner selbst die Hochleistungsversionen des unter dem Logo des Skorpions, Höhepunkte im sonst eher vernunftgesteuerten Modellprogramm. Neuester Knaller, in Reminiszenz an die Knallerbsen der 1960er, ist die Biposto-Version des 695ers. „Biposto“: Zwei Plätze, und alles ausgeräumt, das das Gewicht rauf- und die Leistung runterzöge, auch Nebensächlichkeiten wie Xenon-Lichter, Radio, Klimaanlage etc.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Dafür wurde der 1400er Vierzylinder-Turbo auf 190 PS bei 5.500 U/min aufgezwirbelt (Drehmoment-Max: 250 Nm bei 3.000 U/min). Und dank Werkstoffen wie Carbon, Aluminium und Titan wiegt der Zweisitzer nur 997 kg. Das ist gut für eine Zeit von 5,9 Sekunden von Null auf 100 und einen Top-Speed von 230 km/h. Die Speisekarte: Für den Biposto hat Fiat namhafte Partner ins Boot geholt: Akrapovič zum Beispiel sorgt für den Auspuff-Ton. Weitere Komponenten stammen von Experten wie OZ (Räder), Sabelt (Sitze), Brembo (Bremsen), Extreme Shox (justierbare Dämpfer) etc. Gegen Aufpreis gibt’s Gustostückerln wie ein „Dog-Ring“-Renngetriebe, Polycarbonat-Seitenscheiben mit Schiebefenstern und, und, und.

 Biasion & Skorpion

Wie man mit der bissigen Knallerbse, im nicht zulassungsfähigen Renn-Trimm, richtig umgeht, hat uns auf einem abgesperrten Parcours in Varano de‘ Melegari ein Berufener gezeigt: Miki Biasion, der Rallye-Weltmeister der Jahre 1988 und ‘89. Er trauert der großen Lancia-Zeit noch immer etwas nach, aber auch im Abarth fühlt er sich ganz offenbar wohl. Obzwar schon ein paar Wochen jenseits der 30, hat er nichts verlernt. Aber auch gar nichts! Auch die Polizisten, die für uns die kleine Sonderprüfung sperrten, spendeten bei jeder Vorbeifahrt Szenenapplaus. Den Straßen-Biposto durften wir dann auch auf der Rennstrecke selber verkosten. Bei nieselig-miesem Wetter wäre der Kleine gerne in alle Richtungen davon getänzelt – ein Feeling wie Kart-Fahren auf eingeseifter Piste. Aber wer fix am Lenkrad und ebenso fix am Schaltknüppel ist, bekommt da Spaß ohne Ende. Dieser Spaß kostet ab 44.000 Euro. Die diversen Zusatz-Goodies treiben den Startpreis beinahe ums Doppelte in die Höhe, man kratzt an der 80.000er-Marke. Wir würden sagen: Wenn wir’s hätten, dann wär’s das glatt wert. Denn auf jeder Rennstrecke macht man auch gegen größere und stärkere Konkurrenten mit Sicherheit „bella figura“!
Beatrix Keckeis-Hiller
Fotos: Fiat