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Kategorie: Motorrad

Test: Honda CTX700N

Walten ohne schalten

Komfortabel cruisen mit Doppelkupplungsgetriebe – das geht mit der Honda CTX700N.

Die Grundsatzdiskussion über die Automatik in Motorrädern führt man bei Honda offenbar schon lange und intensiv. Für verschiedene Modelle wird bereits die zweite Generation des Doppelkupplungsgetriebes angeboten, auch den kleinen Cruiser CTX700N. Bei dem macht das absolut Sinn.

Foto: Honda
Foto: Honda

Denn die Kleine ist kein Sporteisen und auch kein Langstrecken-Bike – eben ein echter Cruiser. Wozu also von Hand bzw. Fuß walten beim Schalten?

Holy Rol(l)er

Vorweg: Das DCT-Getriebe der neuen Generation funktioniert in der CTX perfekt.
Schnell gewöhnt man sich an das Fehlen des Kupplungshebels. Die Umstellung für Einsteiger und Wiedereinsteiger, die vielleicht aus der Rollerwelt kommen, gelingt damit nahtlos und intuitiv.
Der 700ccm-Motor leistet 48 PS und setzt 60 Nm Drehmoment frei. Allemal ausreichend für einen gediegenen Ausflug und auch die eine oder andere ambitionierte Etappe. Das Fahrwerk präsentiert sich erwachsen und gutmütig. Die Sitzposition ist auch für größere Menschen durchaus bequem.
Und für einen Einstiegspreis von knapp unter 9.000 Euro bietet die neue CTX700N viel Cruiser fürs Geld. Sie ist natürlich auch voll A2-Führerschein tauglich.
Beatrix Keckeis-Hiller
Technik Honda CTX700N:
Motor: Parallel-Twin
Hubraum: 670 ccm
Leistung: 48 PS bei 6.250 U/min.
Drehmoment: 60 Nm bei 4.750 U/min
Sitzhöhe: 720 mm
Gewicht (fahrfertig): 227 kg
Tankinhalt: 12,4 l
Preis: ab 8.890 Euro

Test: Aprilia Caponord 1200 ABS

Capo der Guten Hoffnung

Der Großenduro-Markt ist heiß umkämpft: Auch Aprilia hat wieder ein frisch aktualisiertes Enduro-Dickschiff im Programm.

Nach dem Produktionsende der ersten Caponord-Generation 2007 hat sich Aprilia mit einer Nachfolge bis ins Vorjahr Zeit gelassen.

Foto: Aprilia
Foto: Aprilia

„Gut Ding braucht Weile“ trifft auf die neue Caponord jedenfalls zu: Denn sie sieht gut aus, bietet großartige Performance und ist auch technisch „state of the art“. Damit stellt sie eine echte Alternative zu den üblichen Bestsellern im Segment à la BMW R 1200 GS, KTM 1190 Adventure, Yamaha XT1200Z Super Tènèrè und Ducati Multistrada 1200 dar.
Den Motor hat man aus dem aktuellen Supermoto-Modell Dorsoduro übernommen. In der Caponord wurde die Leistung des 1200er-V2 ein wenig reduziert, auf jetzt 125 PS und 115 Nm, ohne ihm aber das Lausbübische zu nehmen.

Es klingt

Schon der Sound nach dem Start ist vielversprechend, er verspricht aber nicht zuviel: Serienmäßig hängt die Caponord mittels Drive-by-Wire am Gas und nimmt auch jeden Befehl am Griff prompt und unmittelbar an. Der Durchzug ist auch untenherum sehr in Ordnung.

Foto: Aprilia
Foto: Aprilia

Will man’s richtig krachen lassen, treibt man den V2 in den Begrenzer und hat ab 6.000 Touren richtige Power am Hinterrad. Ebenfalls serienmäßig sind Traktionskontrolle, drei Fahrmodi und ABS.
In der neuen Version „Travel Pack“ verfügt die Caponord zusätzlich über das adaptive Federungssystem ADD, einen Tempomat (ACC) und zwei Seitenkoffer.
Wer sich also vom Big Enduro-Mitbewerb abheben, aber nicht auf Performance und Technik verzichten möchte, dem sei die Caponord wärmstens ans Herz gelegt. Und in der „Travel Pack“-Version hat sie das Zeug, locker bis zum Nordkap und retour zu galoppieren.
Beatrix Keckeis-Hiller
Technik Aprilia Caponord / Caponord „Travel Pack“:
Motor: V2
Hubraum: 1.197 ccm
Leistung: 125 PS bei 8.000 U/min
Dremoment: 115 Nm bei 6.800 U/min
Sitzhöhe: 840 mm
Gewicht (trocken): 228 kg
Tankinhalt 24l
Preis: ab 17.690 Euro (Liste) / ab 15.390 Euro (Aktion)